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DAS ZWEITE BUCH DER KÖNIGE


1. Kapitel

Reich Israel: Ahasja und der Prophet Elia

[1.1] Es fielen aber die Moabiter ab von Israel, als Ahab tot war.
[1.2] Und Ahasja fiel durch das Gitter in seinem Obergemach in Samaria und wurde krank. Und er sandte Boten und sprach zu ihnen: Geht hin und befragt Baal-Sebub, den Gott von Ekron, ob ich von dieser Krankheit genesen werde.
[1.3] Aber der Engel des HERRN redete mit Elia, dem Tischbiter: Auf und geh den Boten des Königs von Samaria entgegen und sprich zu ihnen: Ist denn nun kein Gott in Israel, daß ihr hingeht, zu befragen Baal-Sebub, den Gott von Ekron?
[1.4] Darum spricht der HERR: Du sollst nicht mehr von dem Bett herunterkommen, auf das du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben. Und Elia ging.
[1.5] Und als die Boten zum König zurückkamen, sprach er zu ihnen: Warum kommt ihr zurück?
[1.6] Sie sprachen zu ihm: Es kam ein Mann herauf uns entgegen und sprach zu uns: Geht wieder hin zu dem König, der euch gesandt hat, und sprecht zu ihm: So spricht der HERR: Ist denn kein Gott in Israel, daß du hinsendest, zu befragen Baal-Sebub, den Gott von Ekron? Darum sollst du nicht mehr herunterkommen von dem Bett, auf das du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben.
[1.7] Er sprach zu ihnen: Von welcher Art war denn der Mann, der euch begegnete und das zu euch sagte?
[1.8] Sie sprachen zu ihm: Er hatte langes Haar und einen Ledergurt um seine Lenden. Er aber sprach: Es ist Elia, der Tischbiter.
[1.9] Und der König sandte zu Elia einen Hauptmann über fünfzig samt seinen fünfzig Mann. Und als der zu ihm hinaufkam, siehe, da saß er oben auf dem Berge. Er aber sprach zu ihm: Du Mann Gottes, der König sagt: Du sollst herabkommen!
[1.10] Elia antwortete dem Hauptmann über fünfzig: Bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel und fresse dich und deine fünfzig Mann. Da fiel Feuer vom Himmel und fraß ihn und seine fünfzig Mann.
[1.11] Und der König sandte wiederum einen andern Hauptmann über fünfzig zu ihm samt seinen fünfzig Mann. Der kam zu ihm hinauf und sprach zu ihm: Du Mann Gottes, so spricht der König: Komm eilends herab!
[1.12] Elia antwortete: Bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel und fresse dich und deine fünfzig Mann. Da fiel das Feuer Gottes vom Himmel und fraß ihn und seine fünfzig Mann.
[1.13] Da sandte der König wiederum den dritten Hauptmann über fünfzig samt seinen fünfzig Mann. Als der zu ihm hinaufkam, beugte er seine Knie vor Elia und flehte ihn an und sprach zu ihm: Du Mann Gottes, laß mein Leben und das Leben deiner Knechte, dieser fünfzig, vor dir etwas gelten!
[1.14] Siehe, Feuer ist vom Himmel gefallen und hat die ersten zwei Hauptleute über fünfzig mit ihren fünfzig Mann gefressen; nun aber laß mein Leben etwas gelten vor dir.
[1.15] Da sprach der Engel des HERRN zu Elia: Geh mit ihm hinab und fürchte dich nicht vor ihm! Und er machte sich auf und ging mit ihm hinab zum König.
[1.16] Und er sprach zu ihm: So spricht der HERR: Weil du Boten hingesandt hast und hast befragen lassen Baal-Sebub, den Gott von Ekron, als wäre kein Gott in Israel, dessen Wort man erfragen könnte, so sollst du von dem Bett nicht mehr herunterkommen, auf das du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben.
[1.17] So starb Ahasja nach dem Wort des HERRN, das Elia geredet hatte. Und Joram wurde König an seiner Statt im zweiten Jahr Jorams, des Sohnes Joschafats, des Königs von Juda; denn Ahasja hatte keinen Sohn.
[1.18] Was aber mehr von Ahasja zu sagen ist, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.


2. Kapitel

Elia wird entrückt, und Elisa tritt seine Nachfolge an

[2.1] Als aber der HERR Elia im Wetter gen Himmel holen wollte, gingen Elia und Elisa von Gilgal weg.
[2.2] Und Elia sprach zu Elisa: Bleibe du hier, denn der HERR hat mich nach Bethel gesandt. Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt und du lebst: ich verlasse dich nicht. Und als sie hinab nach Bethel kamen,
[2.3] gingen die Prophetenjünger, die in Bethel waren, heraus zu Elisa und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß der HERR heute deinen Herrn von dir hinwegnehmen wird? Er aber sprach: Auch ich weiß es wohl; schweigt nur still.
[2.4] Und Elia sprach zu ihm: Elisa, bleib du hier, denn der HERR hat mich nach Jericho gesandt. Er aber sprach: So wahr der HERR lebt und du lebst: ich verlasse dich nicht. Und als sie nach Jericho kamen,
[2.5] traten die Prophetenjünger, die in Jericho waren, zu Elisa und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß der HERR heute deinen Herrn von dir hinwegnehmen wird? Er aber sprach: Auch ich weiß es wohl; schweigt nur still.
[2.6] Und Elia sprach zu ihm: Bleib du hier, denn der HERR hat mich an den Jordan gesandt. Er aber sprach: So wahr der HERR lebt und du lebst: ich verlasse dich nicht. Und es gingen die beiden miteinander.
[2.7] Und fünfzig von den Prophetenjüngern gingen hin und standen von ferne; aber die beiden standen am Jordan.
[2.8] Da nahm Elia seinen Mantel und wickelte ihn zusammen und schlug ins Wasser; das teilte sich nach beiden Seiten, so daß die beiden auf trockenem Boden hinübergingen.
[2.9] Und als sie hinüberkamen, sprach Elia zu Elisa: Bitte, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Elisa sprach: Daß mir zwei Anteile von deinem Geiste zufallen.
[2.10] Er sprach: Du hast Schweres erbeten. Doch wenn du mich sehen wirst, wie ich von dir genommen werde, so wird's geschehen; wenn nicht, so wird's nicht sein.
[2.11] Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel.
[2.12] Elisa aber sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater, du Wagen Israels und sein Gespann! und sah ihn nicht mehr. Da faßte er seine Kleider, zerriß sie in zwei Stücke
[2.13] und hob den Mantel auf, der Elia entfallen war, und kehrte um und trat wieder an das Ufer des Jordans.
[2.14] Und er nahm den Mantel, der Elia entfallen war, und schlug ins Wasser und sprach: Wo ist nun der HERR, der Gott Elias? und schlug ins Wasser. Da teilte es sich nach beiden Seiten, und Elisa ging hindurch.
[2.15] Und als das die Prophetenjünger sahen, die gegenüber bei Jericho waren, sprachen sie: Der Geist Elias ruht auf Elisa, und sie gingen ihm entgegen und fielen vor ihm nieder zur Erde
[2.16] und sprachen zu ihm: Siehe, es sind unter deinen Knechten fünfzig starke Männer, die laß gehen und deinen Herrn suchen. Vielleicht hat ihn der Geist des HERRN genommen und auf irgendeinen Berg oder in irgendein Tal geworfen. Er aber sprach: Laßt sie nicht gehen!
[2.17] Aber sie nötigten ihn, bis er nachgab und sprach: Laßt sie hingehen! Und sie sandten hin fünfzig Männer, und diese suchten Elia drei Tage; aber sie fanden ihn nicht.
[2.18] Und sie kamen zu Elisa zurück, als er noch in Jericho war, und er sprach zu ihnen: Sagte ich euch nicht, ihr solltet nicht hingehen?
[Note: Elisa macht eine Quelle gesund und straft die spottenden Knaben][2.19] Und die Männer der Stadt sprachen zu Elisa: Siehe, es ist gut wohnen in dieser Stadt, wie mein Herr sieht; aber es ist böses Wasser, und es macht unfruchtbar.
[2.20] Er sprach: Bringt mir her eine neue Schale und tut Salz hinein! Und sie brachten's ihm.
[2.21] Da ging er hinaus zu der Wasserquelle und warf das Salz hinein und sprach: So spricht der HERR: Ich habe dies Wasser gesund gemacht; es soll hinfort weder Tod noch Unfruchtbarkeit von ihm kommen.
[2.22] So wurde das Wasser gesund bis auf diesen Tag nach dem Wort Elisas, das er sprach.
[2.23] Und er ging hinauf nach Bethel. Und als er den Weg hinanging, kamen kleine Knaben zur Stadt heraus und verspotteten ihn und sprachen zu ihm: Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf!
[2.24] Und er wandte sich um, und als er sie sah, verfluchte er sie im Namen des HERRN. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen zweiundvierzig von den Kindern.
[2.25] Von da ging er auf den Berg Karmel und kehrte von da nach Samaria zurück.


3. Kapitel

Reich Israel: Jorams Krieg gegen die Moabiter und Elisas Hilfe

[3.1] Joram, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel zu Samaria im achtzehnten Jahr Joschafats, des Königs von Juda, und regierte zwölf Jahre.
[3.2] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, doch nicht wie sein Vater und seine Mutter. Denn er entfernte das Steinmal Baals, das sein Vater hatte machen lassen;
[3.3] aber er blieb hangen an den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte, und ließ nicht ab davon.
[3.4] Mescha aber, der König der Moabiter, besaß viele Schafe und hatte dem König von Israel Wolle zu entrichten von hunderttausend Lämmern und von hunderttausend Widdern.
[3.5] Als aber Ahab tot war, fiel der König der Moabiter ab vom König von Israel.
[3.6] Und alsbald zog der König Joram aus von Samaria und bot ganz Israel auf
[3.7] und sandte hin zu Joschafat, dem König von Juda, und ließ ihm sagen: Der König der Moabiter ist von mir abgefallen; komm mit mir, um gegen die Moabiter zu kämpfen! Er sprach: Ich will kommen; ich bin wie du, und mein Volk wie dein Volk, und meine Rosse wie deine Rosse.
[3.8] Und Joram sprach: Welchen Weg wollen wir hinaufziehen? Joschafat sprach: Den Weg durch die Wüste Edom.
[3.9] So zogen hin der König von Israel, der König von Juda und der König von Edom. Und als sie sieben Tagereisen weit gezogen waren, hatte das Heer und das Vieh, das bei ihnen war, kein Wasser.
[3.10] Da sprach der König von Israel: O weh! Der HERR hat diese drei Könige hergerufen, um sie in die Hände der Moabiter zu geben!
[3.11] Joschafat aber sprach: Ist kein Prophet des HERRN hier, damit wir den HERRN durch ihn befragen? Da antwortete einer unter den Männern des Königs von Israel und sprach: Hier ist Elisa, der Sohn Schafats, der Elia Wasser auf die Hände goß.
[3.12] Joschafat sprach: Des HERRN Wort ist bei ihm. So zogen zu ihm hinab der König von Israel und Joschafat und der König von Edom.
[3.13] Elisa aber sprach zum König von Israel: Was habe ich mit dir zu schaffen? Geh hin zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter! Der König von Israel sprach zu ihm: Nicht doch! Denn der HERR hat diese drei Könige hergerufen, um sie in die Hände der Moabiter zu geben.
[3.14] Elisa sprach: So wahr der HERR Zebaoth lebt, vor dem ich stehe: wenn ich nicht Joschafat, den König von Juda, ehrte, ich wollte dich nicht ansehen noch achten.
[3.15] So bringt mir nun einen Spielmann! Und als der Spielmann auf den Saiten spielte, kam die Hand des HERRN auf Elisa,
[3.16] und er sprach: So spricht der HERR: Macht hier und da Gruben in diesem Tal.
[3.17] Denn so spricht der HERR: Ihr werdet weder Wind noch Regen sehen; dennoch soll das Tal voll Wasser werden, daß ihr und euer Heer und euer Vieh trinken könnt.
[3.18] Und das ist noch ein Geringes vor dem HERRN; er wird auch die Moabiter in eure Hände geben,
[3.19] so daß ihr wüste machen werdet alle festen Städte und alle auserwählten Städte und fällen alle guten Bäume und verstopfen alle Wasserbrunnen und alle guten Äcker mit Steinen verderben.
[3.20] Aber am nächsten Morgen, zur Zeit, da man Speisopfer opfert, siehe, da kam Wasser von Edom her und füllte das Land mit Wasser.
[3.21] Als aber alle Moabiter hörten, daß die Könige heraufzogen, um gegen sie zu kämpfen, riefen sie alle auf, die zur Rüstung alt genug und darüber waren, und stellten sich an der Grenze auf.
[3.22] Und als sie sich früh am Morgen aufmachten und die Sonne aufging über dem Gewässer, schien den Moabitern das Gewässer in der Ferne rot zu sein wie Blut.
[3.23] Und sie sprachen: Das ist Blut! Die Könige haben sich mit dem Schwert umgebracht, und einer wird den andern erschlagen haben. Ha, Moab, mach dich nun auf zur Beute!
[3.24] Aber als sie zum Lager Israels kamen, machte sich Israel auf und schlug die Moabiter, und sie flohen vor ihnen. Aber Israel jagte ihnen nach und schlug Moab.
[3.25] Die Städte zerstörten sie, und jeder warf einen Stein auf alle guten Äcker, und sie machten sie voll davon und verstopften alle Wasserbrunnen und fällten alle guten Bäume, bis nur Kir-Heres übrigblieb. Aber die Schleuderer umringten die Stadt und schossen auf sie.
[3.26] Als aber der König der Moabiter sah, daß ihm der Kampf zu stark war, nahm er siebenhundert Mann mit sich, die das Schwert führten, um beim König von Edom durchzubrechen; aber sie konnten's nicht.
[3.27] Da nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der an seiner Statt König werden sollte, und opferte ihn zum Brandopfer auf der Mauer. Da kam ein großer Zorn über Israel, so daß sie von ihm abzogen und in ihr Land zurückkehrten.


4. Kapitel

Elisa mehrt das Öl der Witwe

[4.1] Und es schrie eine Frau unter den Frauen der Prophetenjünger zu Elisa und sprach: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben; und du weißt ja, daß dein Knecht den HERRN fürchtete. Nun kommt der Schuldherr und will meine beiden Kinder nehmen zu leibeigenen Knechten.
[4.2] Elisa sprach zu ihr: Was soll ich dir tun? Sage mir, was hast du im Hause? Sie sprach: Deine Magd hat nichts im Hause als einen Ölkrug.
[4.3] Er sprach: Geh hin und erbitte draußen von allen deinen Nachbarinnen leere Gefäße, aber nicht zu wenig,
[4.4] und geh ins Haus und schließ die Tür zu hinter dir und deinen Söhnen und gieß in alle Gefäße; und wenn du sie gefüllt hast, so stelle sie beiseite.
[4.5] Sie ging hin und tat so und schloß die Tür zu hinter sich und ihren Söhnen; diese brachten ihr die Gefäße herbei, und sie goß ein.
[4.6] Und als die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohn: Reiche mir noch ein Gefäß her! Er sprach zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr hier. Da stand das Öl.
[4.7] Und sie ging hin und sagte es dem Mann Gottes an. Er sprach: Geh hin, verkaufe das Öl und bezahle deinen Schuldherrn; du aber und deine Söhne, nährt euch von dem übrigen.
[Note: Elisa verheißt der Schunemiterin einen Sohn und erweckt das tote Kind][4.8] Und es begab sich eines Tages, daß Elisa nach Schunem ging. Dort war eine reiche Frau; die nötigte ihn, daß er bei ihr aß. Und sooft er dort durchkam, kehrte er bei ihr ein und aß bei ihr.
[4.9] Und sie sprach zu ihrem Mann: Siehe, ich merke, daß dieser Mann Gottes heilig ist, der immer hier durchkommt.
[4.10] Laß uns ihm eine kleine Kammer oben machen und Bett, Tisch, Stuhl und Leuchter hinstellen, damit er dort einkehren kann, wenn er zu uns kommt.
[4.11] Und es begab sich eines Tages, daß Elisa dort einkehrte und sich oben in die Kammer legte und darin schlief.
[4.12] Danach sprach er zu seinem Diener Gehasi: Ruf die Schunemiterin! Und als Gehasi sie rief, trat sie vor ihn.
[4.13] Elisa aber hatte zu Gehasi gesprochen: Sage ihr: Siehe, du hast uns all diesen Dienst getan; was soll ich dir tun? Brauchst du Fürsprache beim König oder beim Feldhauptmann? Sie sprach: Ich wohne sicher unter meinen Leuten.
[4.14] Elisa sprach: Was soll ich dir dann tun? Gehasi sprach: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt.
[4.15] Er sprach: Ruf sie her! Und als er sie rief, trat sie in die Tür.
[4.16] Und er sprach: Um diese Zeit übers Jahr sollst du einen Sohn herzen. Sie sprach: Ach nicht, mein Herr, du Mann Gottes! Täusche deine Magd nicht!
[4.17] Und die Frau ward schwanger und gebar einen Sohn um dieselbe Zeit übers Jahr, wie ihr Elisa zugesagt hatte.
[4.18] Als aber das Kind groß wurde, begab es sich, daß es hinaus zu seinem Vater zu den Schnittern ging
[4.19] und sprach zu seinem Vater: O mein Kopf, mein Kopf! Er sprach zu einem Knecht: Bringe ihn zu seiner Mutter!
[4.20] Und der nahm ihn und brachte ihn hinein zu seiner Mutter, und sie setzte ihn auf ihren Schoß bis zum Mittag; da starb er.
[4.21] Und sie ging hinauf und legte ihn aufs Bett des Mannes Gottes, schloß zu und ging hinaus
[4.22] und rief ihren Mann und sprach: Schicke mir einen der Knechte und eine Eselin; ich will eilends zu dem Mann Gottes und bald zurückkommen.
[4.23] Er sprach: Warum willst du zu ihm? Ist doch heute weder Neumond noch Sabbat. Sie sprach: Laß es gut sein!
[4.24] Und sie sattelte die Eselin und sprach zum Knecht: Treib an und halte mich nicht auf beim Reiten, bis ich dir's sage!
[4.25] So zog sie hin und kam zu dem Mann Gottes auf den Berg Karmel. Als aber der Mann Gottes sie kommen sah, sprach er zu seinem Diener Gehasi: Siehe, die Schunemiterin ist da!
[4.26] So lauf ihr nun entgegen und frage sie, ob es ihr, ihrem Mann und ihrem Sohn gut gehe. Sie sprach: Gut!
[4.27] Als sie aber zu dem Mann Gottes auf den Berg kam, umfing sie seine Füße; Gehasi aber trat herzu, um sie wegzustoßen. Aber der Mann Gottes sprach: Laß sie, denn ihre Seele ist betrübt, und der HERR hat mir's verborgen und nicht kundgetan!
[4.28] Sie sprach: Wann hab ich einen Sohn erbeten von meinem Herrn? Sagte ich nicht, du solltest mich nicht täuschen?
[4.29] Er sprach zu Gehasi: Gürte deine Lenden und nimm meinen Stab in deine Hand und geh hin, und wenn dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht, und grüßt dich jemand, so danke ihm nicht, und lege meinen Stab auf des Knaben Antlitz.
[4.30] Aber die Mutter des Knaben sprach: So wahr der HERR lebt und so wahr du lebst: ich lasse nicht von dir! Da machte er sich auf und ging ihr nach.
[4.31] Gehasi aber ging vor ihnen hin und legte den Stab dem Knaben aufs Antlitz: da war aber keine Stimme und kein Empfinden. Und er ging zurück Elisa entgegen und sagte ihm: Der Knabe ist nicht aufgewacht.
[4.32] Und als Elisa ins Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bett.
[4.33] Und er ging hinein und schloß die Tür hinter sich zu und betete zu dem HERRN
[4.34] und stieg aufs Bett und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf des Kindes Mund und seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Hände und breitete sich so über ihn; da wurde des Kindes Leib warm.
[4.35] Er aber stand wieder auf und ging im Haus einmal hierhin und dahin und stieg wieder aufs Bett und breitete sich über ihn. Da nieste der Knabe siebenmal; danach tat der Knabe seine Augen auf.
[4.36] Und Elisa rief Gehasi und sprach: Ruf die Schunemiterin! Und als er sie rief, kam sie hinein zu ihm. Er sprach: Da, nimm hin deinen Sohn!
[4.37] Da kam sie und fiel nieder zu seinen Füßen und neigte sich zur Erde und nahm ihren Sohn und ging hinaus.
[Note: Elisa macht schädliche Speise gesund und speist viele mit zwanzig Broten][4.38] Als aber Elisa wieder nach Gilgal kam, war Hungersnot im Lande. Und als die Prophetenjünger vor ihm saßen, sprach er zu seinem Diener: Setze einen großen Topf auf und koche ein Gemüse für die Prophetenjünger!
[4.39] Da ging einer aufs Feld, um Kraut zu sammeln, und fand ein Rankengewächs und pflückte sein Kleid voll mit wilden Gurken. Und als er kam, schnitt er's in den Topf zum Gemüse - sie kannten's aber nicht -
[4.40] und legte es den Männern zum Essen vor. Als sie nun von dem Gemüse aßen, schrien sie und sprachen: O Mann Gottes, der Tod im Topf! Denn sie konnten's nicht essen.
[4.41] Er aber sprach: Bringt Mehl her! Und er tat's in den Topf und sprach: Lege es den Leuten vor, daß sie essen! Da war nichts Böses mehr in dem Topf.
[4.42] Es kam aber ein Mann von Baal- Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Kleid. Er aber sprach: Gib's den Leuten, daß sie essen!
[4.43] Sein Diener sprach: Wie soll ich davon hundert Mann geben? Er sprach: Gib den Leuten, daß sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen, und es wird noch übrigbleiben.
[4.44] Und er legte es ihnen vor, daß sie aßen; und es blieb noch übrig nach dem Wort des HERRN.


5. Kapitel

Elisa heilt den aramäischen Feldhauptmann Naaman und bestraft den Gehasi

[5.1] Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig.
[5.2] Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans.
[5.3] Die sprach zu ihrer Herrin: Ach, daß mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.
[5.4] Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet.
[5.5] Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Goldgulden und zehn Feierkleider
[5.6] und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist.
[5.7] Und als der König von Israel den Brief las, zerriß er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, daß ich töten und lebendig machen könnte, daß er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht!
[5.8] Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, daß der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Laß ihn zu mir kommen, damit er innewerde, daß ein Prophet in Israel ist.
[5.9] So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas.
[5.10] Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden.
[5.11] Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien.
[5.12] Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, so daß ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn.
[5.13] Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht getan? Wieviel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein!
[5.14] Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein.
[5.15] Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes mit allen seinen Leuten. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, daß kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht.
[5.16] Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, daß er es nehme; aber er wollte nicht.
[5.17] Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, soviel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern opfern und Brandopfer darbringen, sondern allein dem HERRN.
[5.18] Nur darin wolle der HERR deinem Knecht gnädig sein: wenn mein König in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbete im Tempel Rimmons, dann möge der HERR deinem Knecht vergeben.
[5.19] Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden! Und als er von ihm eine Strecke Weges fortgezogen war,
[5.20] sagte sich Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat diesen Aramäer Naaman verschont, daß er nichts von ihm genommen hat, was er gebracht hat. So wahr der HERR lebt: ich will ihm nachlaufen und mir etwas von ihm geben lassen.
[5.21] So jagte Gehasi dem Naaman nach. Und als Naaman sah, daß er ihm nachlief, stieg er vom Wagen, ging ihm entgegen und sprach: Geht's gut?
[5.22] Er sprach: Ja. Aber mein Herr hat mich gesandt und läßt dir sagen: Siehe, jetzt sind zu mir gekommen vom Gebirge Ephraim zwei von den Prophetenjüngern. Gib ihnen doch einen Zentner Silber und zwei Feierkleider!
[5.23] Naaman sprach: Nimm zwei Zentner! Und er nötigte ihn und band zwei Zentner Silber in zwei Beutel und zwei Feierkleider und gab's seinen beiden Dienern; die trugen's vor ihm her.
[5.24] Und als Gehasi an den Hügel kam, nahm er's von ihren Händen und legte es beiseite im Hause und ließ die Männer gehen.
[5.25] Und als sie weggegangen waren, trat er vor seinen Herrn. Und Elisa sprach zu ihm: Woher, Gehasi? Er sprach: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen.
[5.26] Er aber sprach zu ihm: Bin ich nicht im Geist mit dir gegangen, als der Mann sich umwandte von seinem Wagen dir entgegen? Wohlan, du hast nun das Silber und die Kleider genommen und wirst dir schaffen Ölgärten, Weinberge, Schafe, Rinder, Knechte und Mägde.
[5.27] Aber der Aussatz Naamans wird dir anhangen und deinen Nachkommen allezeit. Da ging Gehasi von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee.


6. Kapitel

Elisa macht Eisen schwimmen

[6.1] Die Prophetenjünger sprachen zu Elisa: Siehe, der Raum, wo wir vor dir wohnen, ist uns zu eng.
[6.2] Laß uns an den Jordan gehen, und jeder von uns soll dort einen Stamm holen, damit wir uns eine Stätte bauen, wo wir wohnen können. Er sprach: Geht hin!
[6.3] Und einer sprach: Geh doch mit deinen Knechten! Er sprach: Ich will mitgehen.
[6.4] Und er ging mit ihnen. Und als sie an den Jordan kamen, hieben sie Bäume um.
[6.5] Und als einer einen Stamm fällte, fiel ihm das Eisen ins Wasser. Und er schrie: O weh, mein Herr! Und dazu ist's noch entliehen!
[6.6] Aber der Mann Gottes sprach: Wo ist's hingefallen? Und als er ihm die Stelle zeigte, schnitt er einen Stock ab und stieß dahin. Da schwamm das Eisen.
[6.7] Und er sprach: Heb's auf! Da streckte er seine Hand aus und nahm es.
[Note: Die Aramäer werden mit Blindheit geschlagen][6.8] Und der König von Aram führte Krieg mit Israel und beriet sich mit seinen Obersten und sprach: Wir wollen da und da einen Hinterhalt legen.
[6.9] Aber der Mann Gottes sandte zum König von Israel und ließ ihm sagen: Hüte dich, daß du nicht an diesem Ort vorüberziehst, denn die Aramäer lauern dort.
[6.10] So sandte denn der König von Israel hin an den Ort, den ihm der Mann Gottes gesagt und vor dem er ihn gewarnt hatte, und war dort auf der Hut; und tat das nicht nur einmal oder zweimal.
[6.11] Da wurde das Herz des Königs von Aram voller Unmut darüber, und er rief seine Obersten und sprach zu ihnen: Wollt ihr mir denn nicht sagen, wer von den Unsern es mit dem König von Israel hält?
[6.12] Da sprach einer seiner Obersten: Nicht doch, mein Herr und König, sondern Elisa, der Prophet in Israel, sagt alles dem König von Israel, auch was du in der Kammer redest, wo dein Lager ist.
[6.13] Er sprach: So geht hin und seht, wo er ist, damit ich hinsende und ihn holen lasse. Und sie sagten es ihm an und sprachen: Siehe, er ist in Dotan.
[6.14] Da sandte er hin Rosse und Wagen und ein großes Heer. Und als sie bei Nacht hinkamen, umstellten sie die Stadt.
[6.15] Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun?
[6.16] Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!
[6.17] Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, daß er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.
[6.18] Und als die Aramäer zu ihm herabkamen, betete Elisa und sprach: HERR, schlage dies Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas.
[6.19] Und Elisa sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg und nicht die Stadt. Folgt mir nach! Ich will euch führen zu dem Mann, den ihr sucht. Und er führte sie nach Samaria.
[6.20] Und als sie nach Samaria kamen, sprach Elisa: HERR, öffne diesen die Augen, daß sie sehen! Und der HERR öffnete ihnen die Augen, und sie sahen, und siehe, da waren sie mitten in Samaria.
[6.21] Und als der König von Israel sie sah, sprach er zu Elisa: Mein Vater, soll ich sie töten?
[6.22] Er sprach: Du sollst sie nicht töten. Erschlägst du denn die, die du mit Schwert und Bogen gefangen hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, daß sie essen und trinken, und laß sie zu ihrem Herrn ziehen!
[6.23] Da wurde ein großes Mahl bereitet. Und als sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, daß sie zu ihrem Herrn zogen. Seitdem kamen streifende Rotten der Aramäer nicht mehr ins Land Israel.
[Note: Belagerung und Errettung Samarias][6.24] Danach begab es sich, daß Ben-Hadad, der König von Aram, sein ganzes Heer versammelte und heraufzog und Samaria belagerte.
[6.25] Und es war eine große Hungersnot in Samaria. Sie aber belagerten die Stadt, bis ein Eselskopf achtzig Silberstücke und eine Handvoll Taubenmist* fünf Silberstücke galt. *Wahrscheinlich Bezeichnung für minderwertige Speisen.
[6.26] Und als der König von Israel auf der Mauer einherging, schrie ihn eine Frau an und sprach: Hilf mir, mein Herr und König!
[6.27] Er sprach: Hilft dir der HERR nicht, woher soll ich dir helfen? Von der Tenne oder von der Kelter?
[6.28] Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Sie sprach: Diese Frau da sprach zu mir: Gib deinen Sohn her, daß wir ihn heute essen; morgen wollen wir meinen Sohn essen.
[6.29] So haben wir meinen Sohn gekocht und gegessen. Und ich sprach zu ihr am nächsten Tage: Gib deinen Sohn her und laß uns ihn essen! Aber sie hat ihren Sohn versteckt.
[6.30] Als der König die Worte der Frau hörte, zerriß er seine Kleider, während er auf der Mauer ging. Da sah alles Volk, daß er darunter ein härenes Tuch um seinen Leib geschlungen hatte.
[6.31] Und er sprach: Gott tue mir dies und das, wenn das Haupt Elisas, des Sohnes Schafats, heute auf ihm bleiben wird!
[6.32] Elisa aber saß in seinem Hause, und die Ältesten saßen bei ihm. Und der König sandte einen Mann vor sich her. Aber ehe der Bote zu ihm kam, sprach Elisa zu den Ältesten: Habt ihr gesehen, wie dieser Mörder hergesandt hat, daß er mir das Haupt abschlage? Seht zu, wenn der Bote eintritt, daß ihr die Tür zuschließt und ihn gegen die Tür stoßt. Siehe, ich höre schon das Geräusch der Tritte seines Herrn hinter ihm her.
[6.33] Als er noch so mit ihnen redete, siehe, da kam schon der König zu ihm hinab und sprach: Siehe, dies Übel kommt von dem HERRN! Was soll ich noch von dem HERRN erwarten?


7. Kapitel

[7.1] Elisa aber sprach: Hört des HERRN Wort! So spricht der HERR: Morgen um diese Zeit wird ein Maß feinstes Mehl ein Silberstück gelten und zwei Maß Gerste ein Silberstück im Tor von Samaria. a (1 und 2) Verse 16-19
[7.2] Da antwortete der Ritter, auf dessen Arm sich der König lehnte, dem Mann Gottes und sprach: Und wenn der HERR Fenster am Himmel machte, wie könnte das geschehen? Er sprach: Siehe, mit deinen Augen wirst du es sehen, doch du wirst nicht davon essen!
[7.3] Und es waren vier aussätzige Männer vor dem Tor, und einer sprach zum andern: Was sollen wir hier bleiben, bis wir sterben?
[7.4] Wenn wir auch in die Stadt gehen wollten, so ist Hungersnot in der Stadt, und wir müßten doch dort sterben. Bleiben wir aber hier, so müssen wir auch sterben. So laßt uns nun hingehen und zu dem Heer der Aramäer laufen. Lassen sie uns leben, so leben wir, töten sie uns, so sind wir tot.
[7.5] Und sie machten sich in der Dämmerung auf, um zum Heer der Aramäer zu kommen. Und als sie vorn an das Lager kamen, siehe, da war niemand mehr da.
[7.6] Denn der Herr hatte die Aramäer hören lassen ein Getümmel von Rossen, Wagen und großer Heeresmacht, so daß sie untereinander sprachen: Siehe, der König von Israel hat sich gegen uns verbündet mit den Königen der Hetiter und den Königen der Ägypter, daß sie über uns kommen sollen.
[7.7] Und sie machten sich auf und flohen in der Dämmerung und ließen ihre Zelte, Rosse und Esel im Lager, wie es stand, und flohen, um ihr Leben zu retten.
[7.8] Als nun die Aussätzigen vorn an das Lager kamen, gingen sie in eins der Zelte, aßen und tranken und nahmen Silber, Gold und Kleider und gingen hin und verbargen's und kamen wieder und gingen in ein anderes Zelt und nahmen daraus und gingen hin und verbargen's.
[7.9] Aber einer sprach zum andern: Laßt uns so nicht tun; dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft. Wenn wir das verschweigen und warten, bis es lichter Morgen wird, so wird uns Schuld treffen. So laßt uns nun hingehen und es dem Hause des Königs ansagen.
[7.10] Und als sie kamen, riefen sie die Torhüter der Stadt und sagten's ihnen an und sprachen: Wir sind zum Lager der Aramäer gekommen, und siehe, da ist niemand mehr und keine Menschenstimme, sondern Rosse und Esel angebunden und die Zelte, wie sie dastehen.
[7.11] Da riefen es die Torhüter aus, und man sagte es drinnen im Hause des Königs an.
[7.12] Und der König stand auf, als es noch dunkel war, und sprach zu seinen Obersten: Laßt euch sagen, wie es die Aramäer mit uns machen. Sie wissen, daß wir Hunger leiden, und sind aus dem Lager gegangen, um sich im Felde zu verbergen, und denken: Wenn sie aus der Stadt gehen, wollen wir sie lebendig ergreifen und in die Stadt eindringen.
[7.13] Da antwortete einer seiner Obersten: Man nehme fünf Rosse von denen, die noch in der Stadt übriggeblieben sind - ihnen wird es ja doch gehen wie der ganzen Menge, die hier noch übriggeblieben oder schon dahin ist. Die laßt uns senden, um nachzusehen.
[7.14] Da nahmen sie zwei Wagen mit Rossen, und der König sandte sie dem Heer der Aramäer nach und sprach: Zieht hin und seht nach!
[7.15] Und als sie ihnen nachzogen bis an den Jordan, siehe, da lag der Weg voll von Kleidern und Geräten, die die Aramäer in der Eile weggeworfen hatten. Und als die Boten zurückkamen und es dem König ansagten,
[7.16] ging das Volk hinaus und plünderte das Lager der Aramäer. Und es galt ein Maß feinstes Mehl ein Silberstück und zwei Maß Gerste auch ein Silberstück nach dem Wort des HERRN.
[7.17] Aber der König bestellte den Ritter, auf dessen Arm er sich lehnte, in das Tor. Und das Volk zertrat ihn im Tor, so daß er starb, wie der Mann Gottes gesagt hatte, als der König zu ihm hinabkam.
[7.18] Und es geschah, wie der Mann Gottes dem König gesagt hatte, als er sprach: Morgen um diese Zeit werden zwei Maß Gerste ein Silberstück gelten und ein Maß feinstes Mehl ein Silberstück im Tor von Samaria.
[7.19] Und der Ritter hatte dem Mann Gottes geantwortet: Und siehe, wenn der HERR Fenster am Himmel machte, wie könnte das geschehen? Elisa aber hatte gesprochen: Siehe, mit deinen Augen wirst du es sehen, doch du wirst nicht davon essen!
[7.20] Und genau so erging es ihm; denn das Volk zertrat ihn im Tor, so daß er starb.


8. Kapitel

Die Schunemiterin erhält ihren Besitz zurück

[8.1] Elisa redete mit der Frau, deren Sohn er lebendig gemacht hatte, und sprach: Mach dich auf und zieh fort mit deinem Hause und wohne in der Fremde, wo du kannst; denn der HERR wird eine Hungersnot rufen, die wird ins Land kommen sieben Jahre lang.
[8.2] Die Frau machte sich auf und tat, wie der Mann Gottes sagte, und zog hin mit ihrem Hause und wohnte im Land der Philister sieben Jahre.
[8.3] Als aber die sieben Jahre um waren, kam die Frau aus dem Land der Philister zurück. Und sie ging hin, den König anzurufen wegen ihres Hauses und ihres Ackers.
[8.4] Der König aber redete mit Gehasi, dem Diener des Mannes Gottes, und sprach: Erzähle mir alle großen Taten, die Elisa getan hat!
[8.5] Und während er dem König erzählte, daß er einen Toten lebendig gemacht hätte, siehe, da kam eben die Frau dazu, deren Sohn er lebendig gemacht hatte, und rief den König an wegen ihres Hauses und ihres Ackers. Da sprach Gehasi: Mein Herr und König, dies ist die Frau, und dies ist ihr Sohn, den Elisa lebendig gemacht hat.
[8.6] Und der König fragte die Frau, und sie erzählte es ihm. Da gab ihr der König einen Kämmerer mit und sprach: Verschaffe ihr alles wieder, was ihr gehört, dazu allen Ertrag des Ackers seit der Zeit, da sie das Land verlassen hat, bis jetzt!
[Note: Ben-Hadads Tod. Hasaël wird König von Aram][8.7] Und Elisa kam nach Damaskus. Da lag Ben-Hadad, der König von Aram, krank, und man sagte ihm: Der Mann Gottes ist hierher gekommen.
[8.8] Da sprach der König zu Hasaël: Nimm Geschenke mit dir und geh dem Mann Gottes entgegen und befrage den HERRN durch ihn, ob ich von dieser Krankheit genesen könne.
[8.9] Hasaël ging ihm entgegen und nahm Geschenke mit sich und allerlei kostbare Dinge von Damaskus, eine Last für vierzig Kamele. Und als er hinkam, trat er vor Elisa und sprach: Dein Sohn Ben-Hadad, der König von Aram, hat mich zu dir gesandt und läßt dir sagen: Kann ich von dieser Krankheit genesen?
[8.10] Elisa sprach zu ihm: Geh hin und sage ihm: Du wirst genesen! - Aber der HERR hat mir gezeigt, daß er des Todes sterben wird.
[8.11] Und der Mann Gottes schaute starr und lange vor sich hin und weinte.
[8.12] Da sprach Hasaël: Warum weint mein Herr? Er sprach: Ich weiß, was du den Israeliten antun wirst: du wirst ihre festen Städte mit Feuer verbrennen und ihre junge Mannschaft mit dem Schwert erschlagen und ihre jungen Kinder töten und ihre schwangern Frauen aufschlitzen.
[8.13] Hasaël sprach: Was ist dein Knecht, der Hund, daß er so große Dinge tun sollte? Elisa sprach: Der HERR hat mir gezeigt, daß du König über Aram sein wirst.
[8.14] Und er ging weg von Elisa und kam zu seinem Herrn. Der sprach zu ihm: Was sagte dir Elisa? Er sprach: Er sagte mir: Du wirst genesen.
[8.15] Am andern Tage aber nahm er die Decke und tauchte sie in Wasser und breitete sie über des Königs Angesicht. Da starb er, und Hasaël wurde König an seiner Statt.
[Note: Reich Juda: Joram. Ahasja][Note: (vgl. 2. Chr 21,1.5-10; 22,1-6)][8.16] Im fünften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, wurde - Joschafat war noch König von Juda - Joram, der Sohn Joschafats, König von Juda.
[8.17] Zweiunddreißig Jahre alt war er, als er König wurde, und er regierte acht Jahre zu Jerusalem
[8.18] und wandelte auf dem Wege der Könige von Israel, wie das Haus Ahab tat; denn Ahabs Tochter war seine Frau. Und er tat, was dem HERRN mißfiel.
[8.19] Aber der HERR wollte Juda nicht verderben um seines Knechtes David willen, wie er ihm zugesagt hatte, ihm eine Leuchte zu geben und seinen Söhnen immerdar.
[8.20] Zu seiner Zeit fielen die Edomiter von Juda ab und setzten einen König über sich.
[8.21] Da zog Joram nach Zaïr und alle Wagen mit ihm, und er machte sich des Nachts auf und schlug die Edomiter, die ihn umringt hatten, dazu die Obersten über die Wagen, so daß das Volk in seine Wohnungen floh.
[8.22] Doch blieben die Edomiter abtrünnig von Juda bis auf diesen Tag. Auch fiel zur selben Zeit Libna ab.
[8.23] Was aber mehr von Joram zu sagen ist und alles, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[8.24] Und Joram legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und sein Sohn Ahasja wurde König an seiner Statt.
[8.25] Im zwölften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, wurde Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda.
[8.26] Zweiundzwanzig Jahre alt war Ahasja, als er König wurde; und er regierte ein Jahr zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Atalja, eine Tochter Omris, des Königs von Israel.
[8.27] Und er wandelte auf dem Wege des Hauses Ahab und tat, was dem HERRN mißfiel, wie das Haus Ahab; denn er war verwandt mit dem Hause Ahab.
[8.28] Und er zog mit Joram, dem Sohn Ahabs, in den Kampf um Ramot in Gilead gegen Hasaël, den König von Aram; aber die Aramäer verwundeten Joram.
[8.29] Da kehrte der König Joram zurück, um sich in Jesreel von den Wunden heilen zu lassen, die ihm die Aramäer bei Rama geschlagen hatten, als er mit Hasaël, dem König von Aram, kämpfte. Und Ahasja, der Sohn Jorams, der König von Juda, kam hinab, um in Jesreel Joram, den Sohn Ahabs, zu besuchen; denn er lag krank.


9. Kapitel

Reich Israel: Jehu, zum König gesalbt, tötet Joram, Ahasja und Isebel

[9.1] Aber der Prophet Elisa rief einen der Prophetenjünger und sprach zu ihm: Gürte deine Lenden und nimm diesen Krug mit Öl mit dir und geh hin nach Ramot in Gilead.
[9.2] Und wenn du dahin kommst, wirst du dort Jehu sehen, den Sohn Joschafats, des Sohnes Nimschis. Und geh hinein und laß ihn aufstehen unter seinen Gefährten und führe ihn in die innerste Kammer
[9.3] und nimm den Krug mit Öl und gieß es auf sein Haupt und sprich: So sagt der HERR: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt! - und dann sollst du die Tür auftun und fliehen und nicht zögern.
[9.4] Und der Prophetenjünger ging hin nach Ramot in Gilead.
[9.5] Und als er hinkam, siehe, da saßen die Hauptleute des Heeres beisammen. Und er sprach: Ich habe dir, Hauptmann, etwas zu sagen. Jehu sprach: Wem von uns allen? Er sprach: Dir, Hauptmann!
[9.6] Da stand er auf und ging hinein. Er aber goß das Öl auf sein Haupt und sagte zu ihm: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel, das Volk des HERRN.
[9.7] Und du sollst das Haus Ahabs, deines Herrn, schlagen, daß ich das Blut meiner Knechte, der Propheten, und das Blut aller Knechte des HERRN räche, das die Hand Isebels vergossen hat,
[9.8] so daß das ganze Haus Ahab umkomme. Und ich will von Ahab ausrotten, was männlich ist, bis auf den letzten Mann in Israel,
[9.9] und will das Haus Ahab machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baschas, des Sohnes Ahijas.
[9.10] Und die Hunde sollen Isebel fressen auf dem Acker in Jesreel, und niemand soll sie begraben. Und er tat die Tür auf und floh.
[9.11] Und als Jehu herausging zu den Leuten seines Herrn, sprach man zu ihm: Steht es gut? Warum ist dieser Rasende zu dir gekommen? Er sprach zu ihnen: Ihr kennt doch den Mann und sein Geschwätz.
[9.12] Sie sprachen: Das ist nicht wahr; sage es uns an! Er sprach: So und so hat er mit mir geredet und gesagt: So spricht der HERR: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt.
[9.13] Da nahm jeder eilends sein Kleid und legte es vor ihn hin auf die hohen Stufen, und sie bliesen die Posaune und riefen: Jehu ist König geworden!
[9.14] So machte Jehu, der Sohn Joschafats, des Sohnes Nimschis, gegen Joram eine Verschwörung. Joram aber hatte mit ganz Israel vor Ramot in Gilead gelegen wider Hasaël, den König von Aram.
[9.15] Und der König Joram war zurückgekommen, um sich in Jesreel heilen zu lassen von den Wunden, die ihm die Aramäer geschlagen hatten, als er mit Hasaël kämpfte, dem König von Aram. Und Jehu sprach: Wenn ihr wollt, dann soll niemand aus der Stadt entrinnen, daß er hingehen und es in Jesreel ansagen könne.
[9.16] Und er stieg auf seinen Wagen und fuhr nach Jesreel, denn Joram lag dort. Und Ahasja, der König von Juda, war hinabgezogen, um Joram zu besuchen.
[9.17] Aber der Wächter, der auf dem Turm in Jesreel stand, sah die Staubwolke, als Jehu herankam, und sprach: Ich sehe eine Staubwolke. Da sprach Joram: Nimm einen Reiter, den sende ihnen entgegen und laß ihn fragen: Ist's Friede?
[9.18] Und der Reiter ritt hin ihm entgegen und sprach: So sagt der König: Ist's Friede? Jehu sprach: Was geht dich der Friede an? Wende um, folge mir! Der Wächter verkündete und sprach: Der Bote ist bei ihnen angekommen und kommt nicht zurück.
[9.19] Da sandte Joram einen zweiten Reiter. Als der zu ihnen kam, sprach er: So spricht der König: Ist's Friede? Jehu sprach: Was geht dich der Friede an? Wende um, folge mir!
[9.20] Das verkündete der Wächter und sprach: Er ist bei ihnen angekommen und kommt nicht zurück. Und es ist ein Jagen wie das Jagen Jehus, des Sohnes Nimschis; denn er jagt, wie wenn er unsinnig wäre.
[9.21] Da sprach Joram: Spannt an! Und man spannte seinen Wagen an. Und sie zogen aus, Joram, der König von Israel, und Ahasja, der König von Juda, jeder auf seinem Wagen, um Jehu entgegenzufahren; und sie trafen ihn auf dem Acker Nabots, des Jesreeliters.
[9.22] Und als Joram Jehu sah, sprach er: Jehu, ist's Friede? Er aber sprach: Was, Friede? Deiner Mutter Isebel Abgötterei und ihre viele Zauberei haben noch kein Ende!
[9.23] Da wandte Joram um und floh und sprach zu Ahasja: Verräterei, Ahasja!
[9.24] Aber Jehu faßte den Bogen und schoß Joram zwischen die Arme, daß der Pfeil durch sein Herz fuhr und Joram in seinem Wagen zusammenbrach.
[9.25] Und Jehu sprach zu seinem Ritter Bidkar: Nimm und wirf ihn auf den Acker Nabots, des Jesreeliters! Denn ich denke daran, wie du mit mir auf einem Wagen seinem Vater Ahab nachfuhrst, als der HERR diese Last auf ihn legte:
[9.26] Fürwahr, ich will dir das Blut Nabots und seiner Kinder, das ich gestern gesehen habe, vergelten auf diesem Acker! - So nimm ihn nun und wirf ihn auf den Acker nach dem Wort des HERRN.
[9.27] Als das Ahasja, der König von Juda, sah, floh er auf Bet-Gan zu. Jehu aber jagte ihm nach und ließ auch ihn töten auf dem Wagen, und sie schossen auf ihn auf der Höhe von Gur, die bei Jibleam liegt. Und er floh nach Megiddo und starb dort.
[9.28] Und seine Männer brachten ihn nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Grabe bei seinen Vätern in der Stadt Davids.
[9.29] Ahasja aber war König geworden über Juda im elften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs.
[9.30] Und als Jehu nach Jesreel kam und Isebel das erfuhr, schminkte sie ihr Angesicht und schmückte ihr Haupt und schaute zum Fenster hinaus.
[9.31] Und als Jehu unter das Tor kam, sprach sie: Geht's gut, du Simri, der seinen Herrn erschlug?
[9.32] Und er hob sein Angesicht auf zum Fenster und sprach: Wer hält's hier mit mir? Da sahen zwei oder drei Kämmerer zu ihm heraus.
[9.33] Er sprach: Stürzt sie hinab! Und sie stürzten Isebel hinab, so daß die Wand und die Rosse mit ihrem Blut besprengt wurden; und sie wurde zertreten.
[9.34] Und als er hineinkam und gegessen und getrunken hatte, sprach er: Seht doch nach der Verfluchten und begrabt sie; denn sie ist eines Königs Tochter!
[9.35] Als sie aber hingingen, um sie zu begraben, fanden sie nichts von ihr als den Schädel und die Füße und ihre Hände.
[9.36] Und sie kamen zurück und sagten's Jehu an. Er aber sprach: Das ist's, was der HERR geredet hat durch seinen Knecht Elia, den Tischbiter, als er sprach: Auf dem Acker von Jesreel sollen die Hunde das Fleisch Isebels fressen,
[9.37] und der Leichnam Isebels soll wie Mist auf dem Felde sein im Gefilde von Jesreel, daß man nicht sagen könne: Das ist Isebel.


10. Kapitel

Jehu rottet das Haus Ahab aus

[10.1] Ahab aber hatte siebzig Söhne in Samaria. Und Jehu schrieb Briefe und sandte sie nach Samaria, zu den Obersten der Stadt, zu den Ältesten und Vormündern der Söhne Ahabs; die lauteten:
[10.2] Wenn dieser Brief zu euch kommt, bei denen eures Herrn Söhne sind und Wagen, Rosse, feste Städte und Rüstung,
[10.3] so seht, welcher der beste und geschickteste sei unter den Söhnen eures Herrn, und setzt ihn auf seines Vaters Thron und kämpft für eures Herrn Haus.
[10.4] Sie aber fürchteten sich gar sehr und sprachen: Siehe, zwei Könige konnten ihm nicht widerstehen; wie könnten wir ihm dann widerstehen?
[10.5] Und der Hofmeister und der Stadtvogt und die Ältesten und Vormünder sandten hin zu Jehu und ließen ihm sagen: Wir sind deine Knechte. Wir wollen alles tun, was du uns sagst; wir wollen niemand zum König machen. Tu, was dir gefällt.
[10.6] Da schrieb er einen zweiten Brief an sie, der lautete: Wenn ihr zu mir haltet und meiner Stimme gehorcht, so nehmt die Köpfe der Söhne eures Herrn und bringt sie zu mir morgen um diese Zeit nach Jesreel. Es waren aber siebzig Söhne des Königs, und die Großen der Stadt erzogen sie.
[10.7] Als nun der Brief zu ihnen kam, nahmen sie des Königs Söhne und töteten die siebzig und legten ihre Köpfe in Körbe und schickten sie zu Jehu nach Jesreel.
[10.8] Und als der Bote kam und ihm sagte: Sie haben die Köpfe der Söhne des Königs gebracht, sprach er: Legt sie in zwei Haufen vor das Tor bis morgen.
[10.9] Und am Morgen, als er ausging, trat er hin und sprach zu allem Volk: Ihr seid ohne Schuld. Siehe, ich habe gegen meinen Herrn eine Verschwörung gemacht und ihn getötet. Wer aber hat denn diese alle erschlagen?
[10.10] So erkennt denn, daß kein Wort des HERRN auf die Erde gefallen ist, das der HERR geredet hat gegen das Haus Ahab. Der HERR hat getan, wie er geredet hat durch seinen Knecht Elia.
[10.11] So erschlug Jehu alle Übriggebliebenen vom Hause Ahab in Jesreel, alle seine Großen, seine Verwandten und seine Priester, bis nicht ein einziger übrigblieb.
[10.12] Und Jehu machte sich auf und zog auf Samaria zu. Aber als er unterwegs nach Bet-Eked der Hirten kam,
[10.13] da traf Jehu die Brüder Ahasjas, des Königs von Juda, und sprach: Wer seid ihr? Sie sprachen: Wir sind Brüder Ahasjas und ziehen hin, um die Söhne des Königs und die Söhne der Königinmutter zu grüßen.
[10.14] Er aber sprach: Ergreift sie lebendig! Und sie ergriffen sie lebendig und töteten sie bei dem Brunnen von Bet-Eked, zweiundvierzig Mann, und er ließ nicht einen einzigen von ihnen übrig.
[Note: Jehu rottet den Baalsdienst aus. Sein Tod][10.15] Und als er von dort weiterzog, traf er Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm begegnete. Und er grüßte ihn und sprach zu ihm: Ist dein Herz aufrichtig gegen mich wie mein Herz gegen dein Herz? Jonadab sprach: Ja. Da sprach Jehu: Wenn es so ist, dann gib mir deine Hand! Und Jonadab gab ihm seine Hand. Und Jehu ließ ihn zu sich auf den Wagen steigen
[10.16] und sprach: Komm mit mir und sieh meinen Eifer für den HERRN! Und er ließ ihn mit sich fahren auf seinem Wagen.
[10.17] Und als er nach Samaria kam, erschlug er alles, was übrig war von Ahab in Samaria, bis er sein Haus vertilgt hatte nach dem Wort des HERRN, das er zu Elia geredet hatte.
[10.18] Und Jehu versammelte alles Volk und ließ ihnen sagen: Ahab hat Baal wenig gedient; Jehu will ihm besser dienen.
[10.19] So laßt nun zu mir rufen alle Propheten Baals, die in seinem Dienst stehen, und alle seine Priester, daß man niemand vermisse; denn ich habe ein großes Opfer dem Baal zu bringen. Wen man vermissen wird, der soll nicht am Leben bleiben. Aber Jehu tat dies mit Hinterlist, um die Diener Baals umzubringen.
[10.20] Und Jehu sprach: Feiert dem Baal ein heiliges Fest! Und sie ließen es ausrufen.
[10.21] Auch sandte Jehu umher in ganz Israel und ließ alle Diener Baals kommen, daß niemand übrig war, der nicht gekommen wäre. Und sie gingen in das Haus Baals, so daß das Haus Baals voll wurde an allen Enden.
[10.22] Da sprach er zu denen, die über die Kleiderkammer gesetzt waren: Bringt allen Dienern Baals Feierkleider heraus! Und sie brachten die Kleider heraus.
[10.23] Und Jehu ging in das Haus Baals mit Jonadab, dem Sohn Rechabs, und sprach zu den Dienern Baals: Forschet und seht zu, daß hier nicht jemand unter euch sei von den Knechten des HERRN, sondern allein Baals Diener.
[10.24] Und sie kamen hinein, um Schlachtopfer und Brandopfer darzubringen. Jehu aber stellte außen achtzig Mann auf und sprach: Wenn einer der Männer entrinnt, die ich in eure Hände gebe, so soll euer Leben für sein Leben sein!
[10.25] Als er nun die Brandopfer vollendet hatte, sprach Jehu zu der Leibwache und den Rittern: Geht hinein und erschlagt jedermann; laßt niemand entkommen! Und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts. Und die Leibwache und die Ritter warfen die Leichname hinaus und drangen in das Innere des Hauses Baals
[10.26] und brachten hinaus die Bilder der Aschera aus dem Hause Baals und verbrannten sie
[10.27] und zerbrachen die Steinmale Baals samt dem Hause Baals und machten Stätten des Unrats daraus bis auf diesen Tag.
[10.28] So vertilgte Jehu den Baal aus Israel;
[10.29] aber von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte, ließ Jehu nicht ab, von den goldenen Kälbern in Bethel und in Dan.
[10.30] Und der HERR sprach zu Jehu: Weil du willig gewesen bist, zu tun, was mir gefallen hat, und am Hause Ahab alles getan hast, was in meinem Herzen war, sollen dir auf dem Thron Israels sitzen deine Söhne bis ins vierte Glied.
[10.31] Aber doch hielt Jehu nicht das Gesetz des HERRN, des Gottes Israels, daß er darin wandelte von ganzem Herzen; denn er ließ nicht ab von den Sünden Jerobeams, der Israel sündigen gemacht hatte.
[10.32] Zur selben Zeit fing der HERR an, Stücke von Israel abzutrennen; denn Hasaël schlug sie im ganzen Gebiet Israels
[10.33] vom Jordan gegen der Sonne Aufgang, das ganze Land Gilead, die Gaditer, Rubeniter und Manassiter, von Aroër an, das am Arnon liegt, Gilead und Baschan.
[10.34] Was aber mehr von Jehu zu sagen ist und alles, was er getan hat, und alle seine tapferen Taten, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[10.35] Und Jehu legte sich zu seinen Vätern, und sie begruben ihn zu Samaria. Und sein Sohn Joahas wurde König an seiner Statt.
[10.36] Die Zeit aber, die Jehu über Israel regiert hat zu Samaria, sind achtundzwanzig Jahre.


11. Kapitel

Reich Juda: Herrschaft der Atalja. Joasch wird König

(vgl. 2. Chr 22,10 - 23,21)

[11.1] Als aber Atalja, Ahasjas Mutter, sah, daß ihr Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte alle aus dem königlichen Geschlecht um.
[11.2] Aber Joscheba, die Tochter des Königs Joram, Ahasjas Schwester, nahm Joasch, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn aus der Mitte der Söhne des Königs, die getötet wurden, und brachte ihn mit seiner Amme in die Bettenkammer und verbarg ihn vor Atalja, so daß er nicht getötet wurde.
[11.3] Und er war bei Joscheba versteckt im Hause des HERRN sechs Jahre lang. Atalja aber war Königin über das Land.
[11.4] Im siebenten Jahr aber sandte Jojada hin und nahm die Hauptleute über hundert von der Garde und der Leibwache und ließ sie zu sich ins Haus des HERRN kommen und schloß einen Bund mit ihnen und nahm einen Eid von ihnen im Hause des HERRN und zeigte ihnen den Sohn des Königs
[11.5] und gebot ihnen: Das ist's, was ihr tun sollt: Ein Drittel von euch, die ihr am Sabbat antretet, soll Wache halten im Haus des Königs,
[11.6] und ein Drittel soll Wache halten am Tor Sur und ein Drittel am Tor hinter dem Haus der Leibwache; so sollt ihr Wache halten rings um das Haus.
[11.7] Aber zwei Abteilungen von euch, die am Sabbat abtreten, sollen Wache halten im Hause des HERRN um den König her,
[11.8] und ihr sollt euch rings um den König stellen, jeder mit seiner Waffe in der Hand, und wer hereinkommt zwischen die Reihen, der soll sterben. Und ihr sollt um den König sein, wenn er aus- und eingeht.
[11.9] Und die Hauptleute über hundert taten alles, was ihnen der Priester Jojada geboten hatte, und nahmen zu sich ihre Männer, die am Sabbat antraten, mit denen, die am Sabbat abtraten, und kamen zu dem Priester Jojada.
[11.10] Und der Priester gab den Hauptleuten die Spieße und Schilde, die dem König David gehört hatten und in dem Hause des HERRN waren.
[11.11] Und die Leibwache stand, jeder mit seiner Waffe in der Hand, von der Seite des Tempels im Süden bis zur Seite im Norden, vor dem Altar und dem Tempel, rings um den König herum.
[11.12] Und Jojada ließ den Sohn des Königs hervortreten und setzte ihm die Krone auf und gab ihm die Ordnung, machte ihn zum König und salbte ihn, und sie klatschten in die Hände und riefen: Es lebe der König!
[11.13] Und als Atalja das Geschrei des Volks hörte, das herzulief, kam sie zum Volk in das Haus des HERRN
[11.14] und sah, und siehe, da stand der König an der Säule, wie es Brauch war, und die Hauptleute und die Trompeter bei dem König. Und alles Volk des Landes war fröhlich und blies die Trompeten. Atalja aber zerriß ihre Kleider und rief: Aufruhr, Aufruhr!
[11.15] Aber der Priester Jojada gebot den Hauptleuten über hundert, die über das Heer gesetzt waren, und sprach zu ihnen: Führt sie zwischen den Reihen hinaus, und wer ihr folgt, der sterbe durchs Schwert! Denn der Priester hatte gesagt, sie sollte nicht im Hause des HERRN getötet werden.
[11.16] Und sie legten die Hände an Atalja, und sie ging hin den Weg, wo die Rosse zum Hause des Königs gehen, und wurde dort getötet.
[11.17] Und Jojada schloß einen Bund zwischen dem HERRN und dem König samt dem Volk, daß sie des HERRN Volk sein sollten; desgleichen auch zwischen dem König und dem Volk.
[11.18] Da ging alles Volk des Landes in das Haus Baals und brach seine Altäre ab, und sie zerschlugen alle seine Götzenbilder und töteten Mattan, den Priester Baals, vor den Altären.
[11.19] und nahm die Hauptleute über hundert und die Garde und die Leibwache und alles Volk des Landes, und sie führten den König hinab vom Hause des HERRN und kamen durchs Tor der Leibwache zum Hause des Königs. Und er setzte sich auf den königlichen Thron.
[11.20] Und alles Volk des Landes war fröhlich, aber die Stadt blieb still. Atalja aber töteten sie mit dem Schwert bei des Königs Hause.


12. Kapitel

Joasch. Ausbesserung des Tempels

(vgl. 2. Chr 24)

[12.1] *Und Joasch war sieben Jahre alt, als er König wurde. *Abweichende Verszählung statt 12,1-22: 11,21 - 12,21.
[12.2] Im siebenten Jahr Jehus wurde Joasch König und regierte vierzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Zibja, aus Beerscheba.
[12.3] Und Joasch tat, was recht war und dem HERRN wohlgefiel, solange ihn der Priester Jojada lehrte,
[12.4] nur, daß die Höhen nicht entfernt wurden; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen.
[12.5] Und Joasch sprach zu den Priestern: Alles für das Heiligtum bestimmte Geld, das in das Haus des HERRN gebracht wird - Geld, wie es gang und gäbe ist -, nämlich das Geld, das jedermann gibt, wie er geschätzt wird, und alles Geld, das jedermann aus freiem Herzen opfert, daß er's in das Haus des HERRN bringe,
[12.6] das sollen die Priester zu sich nehmen, jeder von seinem Bekannten. Davon sollen sie ausbessern, was baufällig ist am Hause, wo sie finden, daß es baufällig ist.
[12.7] Als aber die Priester bis ins dreiundzwanzigste Jahr des Königs Joasch nicht ausgebessert hatten, was baufällig war am Hause,
[12.8] rief der König Joasch den Priester Jojada samt den Priestern und sprach zu ihnen: Warum bessert ihr nicht aus, was baufällig ist am Hause? Darum sollt ihr nun nicht mehr das Geld an euch nehmen, jeder von seinen Bekannten, sondern sollt's geben zur Ausbesserung für das, was baufällig ist am Hause.
[12.9] Und die Priester willigten ein, daß sie vom Volk kein Geld mehr nehmen sollten, aber auch das Baufällige am Hause nicht mehr auszubessern brauchten.
[12.10] Da nahm der Priester Jojada eine Lade und bohrte oben ein Loch hinein und stellte sie auf zur rechten Hand neben dem Altar, wo man in das Haus des HERRN geht. Und die Priester, die an der Schwelle wachten, taten alles Geld hinein, das zu dem Hause des HERRN gebracht wurde.
[12.11] Wenn sie dann sahen, daß viel Geld in der Lade war, kam der Schreiber des Königs mit dem Hohenpriester herauf, und sie zählten das Geld, das sich in dem Hause des HERRN vorfand, und banden es zusammen.
[12.12] Und man übergab das Geld abgezählt den Werkmeistern, die bestellt waren für das Haus des HERRN, und sie gaben es aus an die Zimmerleute und Bauleute, die am Hause des HERRN arbeiteten,
[12.13] nämlich an die Maurer und Steinmetzen und an die, die Holz und gehauene Steine kaufen sollten, daß das Baufällige am Hause des HERRN ausgebessert werde, und für alles, was not war, um am Hause auszubessern.
[12.14] Doch ließ man nicht machen silberne Schalen, Messer, Becken, Trompeten, auch kein goldenes oder silbernes Gerät im Hause des HERRN von dem Geld, das zu des HERRN Hause gebracht wurde,
[12.15] sondern man gab's den Arbeitern, daß sie damit das Baufällige am Hause des HERRN ausbesserten.
[12.16] Auch brauchten die Männer nicht Rechnung zu legen, denen man das Geld übergab, daß sie es den Arbeitern gäben, sondern sie handelten auf Treu und Glauben.
[12.17] Aber das Geld von Schuldopfern und Sündopfern kam nicht für das Haus des HERRN ein, denn es gehörte den Priestern.
[12.18] Zu der Zeit zog Hasaël, der König von Aram, herauf und kämpfte gegen Gat und eroberte es. Und als Hasaël sich wandte, um gegen Jerusalem hinaufzuziehen,
[12.19] nahm Joasch, der König von Juda, alle heiligen Gaben, die seine Väter Joschafat, Joram und Ahasja, die Könige von Juda, geheiligt hatten, und was er selbst geheiligt hatte, dazu alles Gold, das man fand im Schatz des Hauses des HERRN und im Hause des Königs, und schickte es Hasaël, dem König von Aram. Da zog er von Jerusalem ab.
[12.20] Was aber mehr von Joasch zu sagen ist und alles, was er getan hat, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[12.21] Und seine Großen empörten sich und machten eine Verschwörung und erschlugen ihn im Haus des Millo, wo man hinabgeht nach Silla.
[12.22] Josachar, der Sohn Schimats, und Josabad, der Sohn Schomers, seine Großen, schlugen ihn tot. Und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und sein Sohn Amazja wurde König an seiner Statt.


13. Kapitel

Reich Israel: Joahas. Joasch

[13.1] Im dreiundzwanzigsten Jahr des Joasch, des Sohnes Ahasjas, des Königs von Juda, wurde Joahas, der Sohn Jehus, König über Israel und regierte zu Samaria siebzehn Jahre.
[13.2] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, und wandelte nach den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte, und ließ nicht davon ab.
[13.3] Und des HERRN Zorn entbrannte über Israel, und er gab sie in die Hand Hasaëls, des Königs von Aram, und Ben- Hadads, des Sohnes Hasaëls, die ganze Zeit.
[13.4] Aber Joahas flehte zum HERRN, und der HERR erhörte ihn; denn er sah den Jammer Israels an, wie der König von Aram es bedrängte.
[13.5] Und der HERR gab Israel einen Retter, der sie aus der Gewalt der Aramäer befreite, daß die Israeliten in ihren Häusern wohnen konnten wie zuvor.
[13.6] Doch ließen sie nicht ab von der Sünde des Hauses Jerobeams, der Israel sündigen machte, sondern wandelten darin. Auch blieb das Bild der Aschera zu Samaria stehen. -
[13.7] Denn es waren vom Kriegsvolk des Joahas nicht mehr übriggeblieben als fünfzig Gespannpferde, zehn Wagen und zehntausend Mann Fußvolk; denn der König von Aram hatte sie umgebracht und sie gemacht wie Staub beim Dreschen.
[13.8] Was aber mehr von Joahas zu sagen ist und alles, was er getan hat, und seine tapferen Taten, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[13.9] Und Joahas legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn zu Samaria. Und sein Sohn Joasch wurde König an seiner Statt.
[13.10] Im siebenunddreißigsten Jahr des Joasch, des Königs von Juda, wurde Joasch, der Sohn des Joahas, König über Israel und regierte zu Samaria sechzehn Jahre.
[13.11] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, und ließ nicht ab von allen Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte, sondern wandelte darin.
[13.12] Was aber mehr von Joasch zu sagen ist und was er getan hat und seine tapferen Taten, wie er mit Amazja, dem König von Juda, gekämpft hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[13.13] Und Joasch legte sich zu seinen Vätern, und auf seinen Thron setzte sich Jerobeam. Joasch aber wurde begraben zu Samaria bei den Königen von Israel.
[Note: Elisas Tod. Joaschs Siege über Ben-Hadad][13.14] Als aber Elisa an der Krankheit erkrankte, an der er sterben sollte, kam Joasch, der König von Israel, zu ihm hinab und weinte vor ihm und sprach: Mein Vater, mein Vater! Du Wagen Israels und sein Gespann!
[13.15] Elisa aber sprach zu ihm: Nimm Bogen und Pfeile! Und als er den Bogen und die Pfeile nahm,
[13.16] sprach er zum König von Israel: Spanne mit deiner Hand den Bogen! Und er spannte ihn mit seiner Hand. Und Elisa legte seine Hand auf des Königs Hand
[13.17] und sprach: Tu das Fenster auf nach Osten! Und er tat's auf. Und Elisa sprach: Schieß! Und er schoß. Elisa aber rief: Ein Pfeil des Siegs vom HERRN, ein Pfeil des Siegs gegen Aram! Du wirst die Aramäer schlagen bei Afek, bis sie aufgerieben sind.
[13.18] Und er sprach: Nimm die Pfeile! Und als er sie nahm, sprach er zum König von Israel: Schlag auf die Erde! Und er schlug dreimal und hielt inne.
[13.19] Da wurde der Mann Gottes zornig auf ihn und sprach: Hättest du fünf- oder sechsmal geschlagen, so hättest du die Aramäer geschlagen, bis sie aufgerieben wären; nun aber wirst du sie nur dreimal schlagen.
[13.20] Als aber Elisa gestorben war und man ihn begraben hatte, fielen streifende Rotten der Moabiter ins Land Jahr um Jahr.
[13.21] Und es begab sich, daß man einen Mann zu Grabe trug. Als man aber einige Leute von ihnen sah, warf man den Mann in Elisas Grab. Und als er die Gebeine Elisas berührte, wurde er lebendig und trat auf seine Füße.
[13.22] Hasaël, der König von Aram, bedrängte Israel, solange Joahas lebte.
[13.23] Aber der HERR gab ihnen Gnade und erbarmte sich ihrer und wandte sich ihnen wieder zu um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak und Jakob und wollte sie nicht verderben, verwarf sie auch nicht von seinem Angesicht bis auf diese Stunde.
[13.24] Und Hasaël, der König von Aram, starb, und sein Sohn Ben-Hadad wurde König an seiner Statt.
[13.25] Joasch aber gewann die Städte zurück aus der Hand Ben-Hadads, des Sohnes Hasaëls, die er im Kampf seinem Vater Joahas genommen hatte. Dreimal schlug ihn Joasch und gewann so die Städte Israels zurück.


14. Kapitel

Reich Juda und Israel: Amazja von Juda und Joasch von Israel

(vgl. 2. Chr 25)

[14.1] Im zweiten Jahr des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Königs von Israel, wurde Amazja König, der Sohn des Joasch, des Königs von Juda.
[14.2] Fünfundzwanzig Jahre alt war er, als er König wurde; und er regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Joaddan, aus Jerusalem.
[14.3] Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, doch nicht wie sein Vater David, sondern wie sein Vater Joasch tat auch er.
[14.4] Denn die Höhen wurden nicht entfernt, sondern das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen.
[14.5] Als er nun das Königtum fest in seiner Hand hatte, brachte er die Großen um, die seinen Vater, den König, erschlagen hatten.
[14.6] Aber die Söhne der Totschläger tötete er nicht, wie es denn geschrieben steht im Gesetzbuch des Mose, wo der HERR geboten hat: Die Väter sollen nicht um der Söhne willen sterben, und die Söhne sollen nicht um der Väter willen sterben, sondern jeder soll um seiner Sünde willen sterben.
[14.7] Er schlug auch die Edomiter im Salztal, zehntausend Mann, und eroberte die Stadt Sela im Kampf und nannte sie Jokteel bis auf diesen Tag.
[14.8] Und Amazja sandte Boten zu Joasch, dem Sohn des Joahas, des Sohnes Jehus, dem König von Israel, und ließ ihm sagen: Komm her, wir wollen uns miteinander messen!
[14.9] Aber Joasch, der König von Israel, sandte zu Amazja, dem König von Juda, und antwortete ihm: Der Dornstrauch, der im Libanon ist, sandte zur Zeder im Libanon und ließ ihr sagen: Gib deine Tochter meinem Sohn zur Frau! Aber das Wild auf dem Libanon lief über den Dornstrauch und zertrat ihn.
[14.10] Du hast die Edomiter geschlagen; darüber erhebt sich dein Herz. Habe den Ruhm und bleib daheim! Warum suchst du dein Unglück, daß du zu Fall kommst und Juda mit dir?
[14.11] Aber Amazja hörte nicht darauf. Da zog Joasch, der König von Israel, herauf, und sie maßen sich miteinander, er und Amazja, der König von Juda, bei Bet- Schemesch, das in Juda liegt.
[14.12] Aber Juda wurde vor Israel her geschlagen, und sie flohen, jeder in sein Haus.
[14.13] Und Joasch, der König von Israel, nahm Amazja gefangen, den Sohn des Joasch, des Sohnes des Ahasja, den König von Juda, in Bet-Schemesch und kam nach Jerusalem und riß die Mauer Jerusalems ein von dem Tor Ephraim bis an das Ecktor, vierhundert Ellen lang,
[14.14] und er nahm alles Gold und Silber und Gerät, das gefunden wurde im Hause des HERRN und im Schatz des Königshauses, dazu die Geiseln, und zog nach Samaria zurück.
[14.15] Was aber mehr von Joasch zu sagen ist, was er getan hat, und seine tapferen Taten und wie er mit Amazja, dem König von Juda, gekämpft hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[14.16] Und Joasch legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben zu Samaria bei den Königen von Israel. Und sein Sohn Jerobeam wurde König an seiner Statt.
[14.17] Amazja aber, der Sohn des Joasch, des Königs von Juda, lebte nach dem Tod des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Königs von Israel, noch fünfzehn Jahre.
[14.18] Was aber mehr von Amazja zu sagen ist, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[14.19] Und sie machten eine Verschwörung gegen ihn in Jerusalem; er aber floh nach Lachisch. Und sie sandten hin, ihm nach, bis nach Lachisch und töteten ihn dort.
[14.20] Und sie brachten ihn auf Rossen, und er wurde begraben zu Jerusalem bei seinen Vätern in der Stadt Davids.
[14.21] Und das ganze Volk von Juda nahm Asarja in seinem sechzehnten Jahr und machte ihn zum König anstatt seines Vaters Amazja.
[14.22] Er baute Elat aus und brachte es wieder an Juda, nachdem der König sich zu seinen Vätern gelegt hatte.
[Note: Reich Israel: Jerobeam der Zweite][14.23] Im fünfzehnten Jahr Amazjas, des Sohnes des Joasch, des Königs von Juda, wurde Jerobeam, der Sohn des Joasch, König über Israel und regierte zu Samaria einundvierzig Jahre.
[14.24] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, und ließ nicht ab von allen Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte.
[14.25] Er stellte wieder her das Gebiet Israels von Hamat bis ans Salzmeer nach dem Wort des HERRN, des Gottes Israels, das er geredet hatte durch seinen Knecht Jona, den Sohn Amittais, den Propheten, der von Gat-Hefer war.
[14.26] Denn der HERR sah den bitteren Jammer Israels an, daß sie allesamt dahin waren und kein Helfer in Israel war.
[14.27] Und der HERR hatte nicht gesagt, daß er den Namen Israels austilgen wollte unter dem Himmel, und errettete sie durch Jerobeam, den Sohn des Joasch.
[14.28] Was aber mehr von Jerobeam zu sagen ist und alles, was er getan hat, und seine tapferen Taten, wie er gekämpft hat, und wie er Damaskus und Hamat wieder an Israel gebracht hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[14.29] Und Jerobeam legte sich zu seinen Vätern, den Königen von Israel. Und sein Sohn Secharja wurde König an seiner Statt.


15. Kapitel

Reich Juda: Asarja (Usija)

[15.1] Im siebenundzwanzigsten Jahr Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asarja* König, der Sohn Amazjas, des Königs von Juda.
[15.2] Sechzehn Jahre war er alt, als er König wurde, und er regierte zweiundfünfzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jecholja, aus Jerusalem.
[15.3] Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, ganz wie sein Vater Amazja,
[15.4] nur, daß die Höhen nicht entfernt wurden; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen.
[15.5] Der HERR aber plagte den König, daß er aussätzig war bis an seinen Tod, und er wohnte in einem besonderen Hause. Jotam aber, der Sohn des Königs, stand dem Hause des Königs vor und richtete das Volk des Landes. -
[15.6] Was aber mehr von Asarja zu sagen ist und alles, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[15.7] Und Asarja legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und sein Sohn Jotam wurde König an seiner Statt.
[Note: Reich Israel: Secharja. Schallum. Menahem. Pekachja. Pekach. Anfang der][Note: assyrischen Gefangenschaft][15.8] Im achtunddreißigsten Jahr Asarjas, des Königs von Juda, wurde Secharja, der Sohn Jerobeams, König über Israel und regierte zu Samaria sechs Monate.
[15.9] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, wie seine Väter getan hatten. Er ließ nicht ab von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte.
[15.10] Und Schallum, der Sohn des Jabesch, machte eine Verschwörung gegen ihn und schlug ihn tot und wurde König an seiner Statt. -
[15.11] Was aber mehr von Secharja zu sagen ist, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[15.12] Und das ist's, was der HERR zu Jehu geredet hatte: Dir sollen Söhne auf dem Thron Israels sitzen bis ins vierte Glied. Und so ist es geschehen.
[15.13] Schallum aber, der Sohn des Jabesch, wurde König im neununddreißigsten Jahr Usijas, des Königs von Juda, und regierte einen Monat zu Samaria.
[15.14] Denn Menahem, der Sohn Gadis, zog herauf von Tirza und kam nach Samaria und schlug Schallum, den Sohn des Jabesch, in Samaria tot und wurde König an seiner Statt.
[15.15] Was aber mehr von Schallum zu sagen ist und seine Verschwörung, die er gemacht hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[15.16] Damals schlug Menahem die Stadt Tifsach und alle, die darin waren, und ihr Gebiet von Tirza aus, weil sie ihn nicht einlassen wollten, und schlug sie, und alle ihre Schwangeren ließ er aufschlitzen.
[15.17] Im neununddreißigsten Jahr Asarjas, des Königs von Juda, wurde Menahem, der Sohn Gadis, König über Israel und regierte zehn Jahre zu Samaria.
[15.18] Und er tat, was dem HERRN mißfiel. Er ließ sein Leben lang nicht ab von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte.
[15.19] Und es kam Pul, der König von Assyrien*, ins Land. Und Menahem gab Pul tausend Zentner Silber, damit er's mit ihm hielte und sein Königtum befestigte.
[15.20] Und Menahem legte eine Steuer auf die Reichsten in Israel, fünfzig Silberstücke auf jeden Mann, um es dem König von Assyrien zu geben. So zog der König von Assyrien wieder heim und blieb nicht im Lande.
[15.21] Was aber mehr von Menahem zu sagen ist und alles, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[15.22] Und Menahem legte sich zu seinen Vätern, und sein Sohn Pekachja wurde König an seiner Statt.
[15.23] Im fünfzigsten Jahr Asarjas, des Königs von Juda, wurde Pekachja, der Sohn Menahems, König über Israel und regierte zu Samaria zwei Jahre.
[15.24] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, denn er ließ nicht ab von der Sünde Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte.
[15.25] Und es machte Pekach, der Sohn Remaljas, sein Ritter, eine Verschwörung gegen ihn - und mit ihm waren fünfzig Mann von den Gileaditern - und schlug ihn tot in Samaria im Burgturm des Königshauses samt Argob und Arje und wurde König an seiner Statt. -
[15.26] Was aber mehr von Pekachja zu sagen ist und alles, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[15.27] Im zweiundfünfzigsten Jahr Asarjas, des Königs von Juda, wurde Pekach, der Sohn Remaljas, König über Israel und regierte zu Samaria zwanzig Jahre.
[15.28] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, denn er ließ nicht ab von der Sünde Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte.
[15.29] Zu der Zeit Pekachs, des Königs von Israel, kam Tiglat-Pileser, der König von Assyrien, und nahm Ijon, Abel-Bet-Maacha, Janoach, Kedesch, Hazor, Gilead und von Galiläa das ganze Land Naftali und führte sie weg nach Assyrien.
[15.30] Und Hoschea, der Sohn Elas, machte eine Verschwörung gegen Pekach, den Sohn Remaljas, und schlug ihn tot und wurde König an seiner Statt im zwanzigsten Jahr Jotams, des Sohnes Usijas. -
[15.31] Was aber mehr von Pekach zu sagen ist und alles, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[Note: Reich Juda: Jotam][15.32] Im zweiten Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, des Königs von Israel, wurde Jotam König, der Sohn Usijas, des Königs von Juda.
[15.33] Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde; und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jeruscha, eine Tochter Zadoks.
[15.34] Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, ganz wie sein Vater Usija getan hatte,
[15.35] nur, daß die Höhen nicht entfernt wurden; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Er baute das obere Tor am Hause des HERRN. -
[15.36] Was aber mehr von Jotam zu sagen ist und alles, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[15.37] Zu der Zeit begann der HERR, gegen Juda zu senden Rezin, den König von Aram, und Pekach, den Sohn Remaljas.
[15.38] Und Jotam legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters. Und sein Sohn Ahas wurde König an seiner Statt.


16. Kapitel

Reich Juda: Ahas stellt einen heidnischen Altar auf und baut den Tempel

um

[16.1] Im siebzehnten Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, wurde Ahas König, der Sohn Jotams, des Königs von Juda.
[16.2] Zwanzig Jahre war Ahas alt, als er König wurde; und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Und er tat nicht, was dem HERRN, seinem Gott, wohlgefiel, wie sein Vater David,
[16.3] denn er wandelte auf dem Wege der Könige von Israel. Dazu ließ er seinen Sohn durchs Feuer gehen nach den greulichen Sitten der Heiden, die der HERR vor den Israeliten vertrieben hatte,
[16.4] und brachte Opfer dar und räucherte auf den Höhen und auf den Hügeln und unter allen grünen Bäumen.
[16.5] Damals zogen Rezin, der König von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, hinauf, um gegen Jerusalem zu kämpfen, und belagerten Ahas in der Stadt; aber sie konnten sie nicht erobern.
[16.6] Zu dieser Zeit brachte Rezin, der König von Aram, Elat wieder an Edom und vertrieb die Judäer aus Elat. Danach kamen die Edomiter und wohnten darin bis auf diesen Tag.
[16.7] Aber Ahas sandte Boten zu Tiglat- Pileser, dem König von Assyrien, und ließ ihm sagen: Ich bin dein Knecht und dein Sohn. Komm herauf und hilf mir aus der Hand des Königs von Aram und des Königs von Israel, die sich gegen mich aufgemacht haben!
[16.8] Und Ahas nahm das Silber und Gold, das sich in dem Hause des HERRN und in den Schätzen des Königshauses fand, und sandte dem König von Assyrien Geschenke.
[16.9] Und der König von Assyrien hörte auf ihn und zog herauf gegen Damaskus und eroberte es und führte die Einwohner weg nach Kir und tötete Rezin.
[16.10] Und der König Ahas zog Tiglat- Pileser entgegen, dem König von Assyrien, nach Damaskus. Und als er den Altar sah, der in Damaskus war, sandte der König Ahas zum Priester Uria Maße und Abbild des Altars, ganz wie dieser gemacht war.
[16.11] Und der Priester Uria baute einen Altar und machte ihn so, wie der König Ahas zu ihm gesandt hatte von Damaskus, bis er selbst von Damaskus kam.
[16.12] Und als der König aus Damaskus zurückkam und den Altar sah, trat er heran, stieg hinauf
[16.13] und verbrannte darauf sein Brandopfer und Speisopfer und goß darauf sein Trankopfer und sprengte das Blut der Dankopfer, die er opferte, an den Altar.
[16.14] Aber den kupfernen Altar, der vor dem HERRN stand, tat er weg, damit er nicht stehe zwischen dem Altar und dem Hause des HERRN, sondern setzte ihn an die Seite des neuen Altars gegen Norden.
[16.15] Und der König Ahas gebot dem Priester Uria: Auf dem großen Altar sollst du anzünden die Brandopfer des Morgens und die Speisopfer des Abends und die Brandopfer des Königs und sein Speisopfer und die Brandopfer des ganzen Volks samt ihrem Speisopfer und Trankopfer; und alles Blut der Brandopfer und das Blut der Schlachtopfer sollst du daran sprengen. Aber wegen des kupfernen Altars will ich bedenken, was ich mache.
[16.16] Der Priester Uria tat alles, was ihm der König Ahas geboten hatte.
[16.17] Und der König Ahas brach die Leisten der Gestelle ab und nahm die Kessel von ihnen herunter. Und das Meer nahm er von den kupfernen Rindern herunter, die darunter waren, und setzte es auf ein steinernes Pflaster.
[16.18] Auch die bedeckte Sabbathalle, die am Tempel gebaut war, und den äußeren Königseingang am Hause des HERRN änderte er, dem König von Assyrien zuliebe.
[16.19] Was aber mehr von Ahas zu sagen ist, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[16.20] Und Ahas legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und sein Sohn Hiskia wurde König an seiner Statt.


17. Kapitel

Reich Israel: Hoschea letzter König. Eroberung Samarias. Die assyrische

Gefangenschaft

[17.1] Im zwölften Jahr des Ahas, des Königs von Juda, wurde Hoschea, der Sohn Elas, König über Israel und regierte zu Samaria neun Jahre.
[17.2] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, doch nicht wie die Könige von Israel, die vor ihm waren.
[17.3] Gegen ihn zog herauf Salmanassar, der König von Assyrien. Und Hoschea wurde ihm untertan und brachte ihm Abgaben.
[17.4] Als aber der König von Assyrien innewurde, daß Hoschea eine Verschwörung gemacht und Boten gesandt hatte zu So, dem König von Ägypten, und keine Abgaben dem König von Assyrien brachte wie alle Jahre, nahm er ihn fest und legte ihn ins Gefängnis.
[17.5] Und der König von Assyrien zog durch das ganze Land und gegen Samaria und belagerte es drei Jahre lang.
[17.6] Und im neunten Jahr Hoscheas eroberte der König von Assyrien Samaria und führte Israel weg nach Assyrien und ließ sie wohnen in Halach und am Habor, dem Fluß von Gosan, und in den Städten der Meder.
[Note: Der Grund für die Verwerfung des Reiches Israel][17.7] Denn die Israeliten hatten gegen den HERRN, ihren Gott, gesündigt, der sie aus Ägyptenland geführt hatte, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten, und fürchteten andere Götter
[17.8] und wandelten nach den Satzungen der Heiden, die der HERR vor Israel vertrieben hatte, und taten wie die Könige von Israel.
[17.9] Und die Israeliten ersannen, was nicht recht war gegen den HERRN, ihren Gott, so daß sie sich Höhen bauten in allen Orten, von den Wachttürmen bis zu den festen Städten,
[17.10] und richteten Steinmale auf und Ascherabilder auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumena
[17.11] und opferten auf allen Höhen wie die Heiden, die der HERR vor ihnen weggetrieben hatte, und trieben böse Dinge, womit sie den HERRN erzürnten,
[17.12] und dienten den Götzen, von denen der HERR zu ihnen gesagt hatte: Das sollt ihr nicht tun!
[17.13] Und doch hatte der HERR Israel und Juda gewarnt durch alle Propheten und alle Seher und ihnen sagen lassen: Kehrt um von euren bösen Wegen und haltet meine Gebote und Rechte nach dem ganzen Gesetz, das ich euren Vätern geboten habe und das ich zu euch gesandt habe durch meine Knechte, die Propheten.
[17.14] Aber sie gehorchten nicht, sondern versteiften ihren Nacken wie ihre Väter, die nicht an den HERRN, ihren Gott, glaubten.
[17.15] Dazu verachteten sie seine Gebote und seinen Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte, und seine Warnungen, die er ihnen gab, und wandelten ihren nichtigen Götzen nach und trieben Nichtiges. Sie taten wie die Heiden um sie her, von denen der HERR ihnen geboten hatte, sie sollten nicht wie diese tun.
[17.16] Aber sie verließen alle Gebote des HERRN, ihres Gottes, und machten sich zwei gegossene Kälber und ein Bild der Aschera und beteten alles Heer des Himmels an und dienten Baal
[17.17] und aließen ihre Söhne und Töchter durchs Feuer gehen und gingen mit Wahrsagen und Zauberei um und verkauften sich, zu tun, was dem HERRN mißfiel, um ihn zu erzürnen.
[17.18] Da wurde der HERR sehr zornig über Israel und tat es von seinem Angesicht weg, so daß nichts übrigblieb als der Stamm Juda allein. -
[17.19] Auch Juda hielt nicht die Gebote des HERRN, seines Gottes, sondern wandelte nach den Satzungen, nach denen Israel gelebt hatte. -
[17.20] Darum verwarf der HERR das ganze Geschlecht Israel und bedrängte sie und gab sie in die Hände der Räuber, bis er sie von seinem Angesicht wegstieß.
[17.21] Denn der Herr riß Israel vom Hause David los, und sie machten zum König Jerobeam, den Sohn Nebats. Der wandte Israel ab vom HERRN und machte, daß sie schwer sündigten.
[17.22] So wandelte Israel in allen Sünden Jerobeams, die er getan hatte, und sie ließen nicht davon ab,
[17.23] bis der HERR Israel von seinem Angesicht wegtat, wie er geredet hatte durch alle seine Knechte, die Propheten. So wurde Israel aus seinem Lande weggeführt nach Assyrien bis auf diesen Tag.
[17.24] Der König von Assyrien aber ließ Leute von Babel kommen, von Kuta, von Awa, von Hamat und Sefarwajim, und ließ sie wohnen in den Städten von Samarien an Israels Statt. Und sie nahmen Samarien ein und wohnten in seinen Städten.
[17.25] Als sie aber anfingen, dort zu wohnen, und den HERRN nicht fürchteten, sandte der HERR unter sie Löwen, die töteten sie.
[17.26] Und man ließ dem König von Assyrien sagen: Die Völker, die du hergebracht und mit denen du die Städte Samariens besetzt hast, wissen nichts von der Verehrung des Gottes dieses Landes. Darum hat er Löwen unter sie gesandt, und siehe, diese töten sie, weil sie nichts wissen von der Verehrung des Gottes dieses Landes.
[17.27] Der König von Assyrien gebot: Bringt dorthin einen der Priester, die von dort weggeführt sind; er ziehe hin und wohne dort und lehre sie die Verehrung des Gottes des Landes.
[17.28] Da kam einer der Priester, die von Samarien weggeführt waren, und wohnte in Bethel und lehrte sie, wie sie den HERRN fürchten sollten.
[17.29] Aber jedes Volk machte sich seinen Gott und tat ihn in die Heiligtümer auf den Höhen, die die Samaritaner gemacht hatten, jedes Volk in seinen Städten, in denen es wohnte.
[17.30] Die von Babel machten sich Sukkot- Benot, die von Kuta machten sich Nergal, die von Hamat machten sich Aschima,
[17.31] die von Awa machten sich Nibhas und Tartak; die von Sefarwajim verbrannten ihre Söhne dem Adrammelech und Anammelech, den Göttern derer von Sefarwajim.
[17.32] Und weil sie auch den HERRN fürchteten, bestellten sie sich Priester auf den Höhen aus allem Volk unter ihnen; die opferten für sie in den Heiligtümern auf den Höhen.
[17.33] So fürchteten sie den HERRN, dienten aber auch den Göttern nach dem Brauch der Völker, von denen man sie hergebracht hatte.
[17.34] Und bis auf diesen Tag tun sie nach den früheren Bräuchen: sie fürchten weder den HERRN, noch halten sie Satzungen und Rechte nach dem Gesetz und Gebot, das der HERR geboten hat den Söhnen Jakobs, dem er den Namen Israel gab;
[17.35] hatte doch der HERR einen Bund mit ihnen geschlossen und ihnen geboten: Fürchtet keine andern Götter und betet sie nicht an und dienet ihnen nicht und opfert ihnen nicht,
[17.36] sondern den HERRN, der euch aus Ägyptenland geführt hat mit großer Kraft und ausgestrecktem Arm, den fürchtet, den betet an und dem opfert.
[17.37] Und die Satzungen, Rechte, Gesetze und Gebote, die er euch hat aufschreiben lassen, die haltet, daß ihr danach tut allezeit, und fürchtet nicht andere Götter.
[17.38] Und vergeßt nicht den Bund, den er mit euch geschlossen hat, und fürchtet nicht andere Götter,
[17.39] sondern fürchtet den HERRN, euren Gott; der wird euch erretten von allen euren Feinden.
[17.40] Aber sie gehorchten nicht, sondern taten nach ihren früheren Bräuchen.
[17.41] So fürchteten diese Völker den HERRN und dienten zugleich ihren Götzen. Auch ihre Kinder und Kindeskinder tun, wie ihre Väter getan haben, bis auf diesen Tag.


18. Kapitel

Reich Juda: Hiskia

(vgl. 2. Chr 29 - 31)

[18.1] Im dritten Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, wurde Hiskia König, der Sohn des Ahas, des Königs von Juda.
[18.2] Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde; und er regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi, eine Tochter Secharjas.
[18.3] Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, ganz wie sein Vater David.
[18.4] Er entfernte die Höhen und zerbrach die Steinmale und hieb das Bild der Aschera um und zerschlug die eherne Schlange, die Mose gemacht hatte. Denn bis zu dieser Zeit hatte ihr Israel geräuchert, und man nannte sie Nehuschtan.
[18.5] Er vertraute dem HERRN, dem Gott Israels, so daß unter allen Königen von Juda seinesgleichen nach ihm nicht war noch vor ihm gewesen ist.
[18.6] Er hing dem HERRN an und wich nicht von ihm ab und hielt seine Gebote, die der HERR dem Mose geboten hatte.
[18.7] Und der HERR war mit ihm, und alles, was er sich vornahm, gelang ihm. Und er wurde abtrünnig vom König von Assyrien und war ihm nicht mehr untertan.
[18.8] Er schlug auch die Philister bis nach Gaza und seinem Gebiet, von den Wachttürmen bis zu den festen Städten.
[18.9] Im vierten Jahr Hiskias, des Königs von Juda - das war das siebente Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel -, zog Salmanassar, der König von Assyrien, herauf gegen Samaria und belagerte es.
[18.10] und nahm es ein nach drei Jahren. Im sechsten Jahr Hiskias, das ist im neunten Jahr Hoscheas, des Königs von Israel, wurde Samaria eingenommen.
[18.11] Und der König von Assyrien führte Israel weg nach Assyrien und ließ sie wohnen in Halach und am Habor, dem Fluß von Gosan, und in den Städten der Meder,
[18.12] weil sie nicht gehorcht hatten der Stimme des HERRN, ihres Gottes, und seinen Bund übertreten hatten und alles, was Mose, der Knecht des HERRN, geboten hatte; sie hatten nicht gehorcht und nicht danach getan. (vgl. 2. Chr 32,1-19; Jes 36)
[18.13] Im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia zog herauf Sanherib, der König von Assyrien, gegen alle festen Städte Judas und nahm sie ein.
[18.14] Da sandte Hiskia, der König von Juda, zum König von Assyrien nach Lachisch und ließ ihm sagen: Ich hab Unrecht getan, zieh weg von mir. Was du mir auferlegst, will ich tragen. Da legte der König von Assyrien Hiskia, dem König von Juda, dreihundert Zentner Silber auf und dreißig Zentner Gold.
[18.15] So gab Hiskia all das Silber, das sich im Hause des HERRN und in den Schätzen des Hauses des Königs fand.
[18.16] Zur selben Zeit zerbrach Hiskia, der König von Juda, die Türen am Tempel des HERRN und das Goldblech, das er selbst hatte darüberziehen lassen, und gab es dem König von Assyrien.
[18.17] Und der König von Assyrien sandte den Tartan und den Rabsaris und den Rabschake von Lachisch zum König Hiskia mit großer Heeresmacht nach Jerusalem, und sie zogen hinauf. Und als sie hinkamen, hielten sie an der Wasserleitung des oberen Teiches, der an der Straße bei dem Acker des Walkers liegt.
[18.18] Und sie riefen nach dem Könige. Da kamen zu ihnen heraus der Hofmeister Eljakim, der Sohn Hilkijas, und der Schreiber Schebna und der Kanzler Joach, der Sohn Asafs.
[18.19] Und der Rabschake sprach zu ihnen: Sagt doch dem König Hiskia: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Vertrauen, das du da hast?
[18.20] Meinst du, bloße Worte seien schon Rat und Macht zum Kämpfen? Auf wen verläßt du dich denn, daß du von mir abtrünnig geworden bist?
[18.21] Siehe, verläßt du dich auf diesen zerbrochenen Rohrstab, auf Ägypten, der jedem, der sich darauf stützt, in die Hand dringen und sie durchbohren wird? So ist der Pharao, der König von Ägypten, für alle, die sich auf ihn verlassen.
[18.22] Oder wollt ihr zu mir sagen: Wir verlassen uns auf den HERRN, unsern Gott! Ist er es denn nicht, dessen Höhen und Altäre Hiskia entfernt und zu Juda und zu Jerusalem gesagt hat: Nur vor diesem Altar, der in Jerusalem ist, sollt ihr anbeten?
[18.23] Wohlan, nimm eine Wette an mit meinem Herrn, dem König von Assyrien: Ich will dir zweitausend Rosse geben, ob du Reiter dazu stellen kannst?
[18.24] Wie willst du denn zurücktreiben auch nur einen der Geringsten von meines Herrn Untertanen? Und du verläßt dich auf Ägypten um der Wagen und Gespanne willen.
[18.25] Meinst du aber, ich sei ohne den HERRN heraufgezogen, daß ich diese Stätte verderbe? Der HERR hat mir's geboten: Zieh hinauf in dies Land und verdirb es!
[18.26] Da sprachen Eljakim, der Sohn Hilkijas, und Schebna und Joach zum Rabschake: Rede mit deinen Knechten aramäisch, denn wir verstehen's, und rede nicht mit uns hebräisch vor den Ohren des Volks, das auf der Mauer ist.
[18.27] Aber der Rabschake sprach zu ihnen: Hat mich denn mein Herr zu deinem Herrn oder zu dir gesandt, daß ich solche Worte rede, und nicht vielmehr zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, daß sie mit euch ihren eigenen Mist fressen und ihren Harn saufen?
[18.28] Da trat der Rabschake hin und rief mit lauter Stimme auf hebräisch und sprach: Hört das Wort des großen Königs, des Königs von Assyrien!
[18.29] So spricht der König: Laßt euch von Hiskia nicht betrügen, denn er vermag euch nicht zu erretten aus meiner Hand.
[18.30] Und laßt euch von Hiskia nicht vertrösten auf den HERRN, wenn er sagt: Der HERR wird uns erretten, und diese Stadt wird nicht in die Hände des Königs von Assyrien gegeben werden.
[18.31] Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assyrien: Schließt Freundschaft mit mir und kommt zu mir heraus, so soll jedermann von seinem Weinstock und seinem Feigenbaum essen und von seinem Brunnen trinken,
[18.32] bis ich komme und euch hole in ein Land, das eurem Lande gleich ist, darin Korn, Wein, Brot, Weinberge, Ölbäume und Honig sind; dann werdet ihr am Leben bleiben und nicht sterben. Hört nicht auf Hiskia, denn er verführt euch, wenn er spricht: Der HERR wird uns erretten.
[18.33] Haben etwa die Götter der andern Völker ihr Land errettet aus der Hand des Königs von Assyrien?
[18.34] Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo sind die Götter von Sefarwajim, Hena und Awa? Wo sind die Götter des Landes Samarien? Haben sie Samaria errettet aus meiner Hand?
[18.35] Wo ist ein Gott unter den Göttern aller Länder, der sein Land aus meiner Hand errettet hätte, daß allein der HERR Jerusalem aus meiner Hand erretten sollte?
[18.36] Das Volk aber schwieg still und antwortete ihm nichts, denn der König hatte geboten: Antwortet ihm nichts.
[18.37] Da kamen der Hofmeister Eljakim, der Sohn Hilkijas, und der Schreiber Schebna und der Kanzler Joach, der Sohn Asafs, zu Hiskia mit zerrissenen Kleidern und sagten ihm die Worte des Rabschake an.


19. Kapitel

Hiskias Gebet. Jesaja verheißt Rettung

(vgl. 2. Chr 32,20-23; Jes 37,1-35)

[19.1] Als der König Hiskia das hörte, zerriß er seine Kleider und legte einen Sack an und ging in das Haus des HERRN.
[19.2] Und er sandte den Hofmeister Eljakim und den Schreiber Schebna samt den Ältesten der Priester, mit Säcken angetan, zu dem Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz.
[19.3] Und sie sprachen zu ihm: So sagt Hiskia: Das ist ein Tag der Not, der Strafe und der Schmach - wie wenn Kinder eben geboren werden sollen, aber die Kraft fehlt, sie zu gebären.
[19.4] Vielleicht hört der HERR, dein Gott, alle Worte des Rabschake, den sein Herr, der König von Assyrien, gesandt hat, um hohnzusprechen dem lebendigen Gott, und straft die Worte, die der HERR, dein Gott, gehört hat. So erhebe dein Gebet für die Übriggebliebenen, die noch vorhanden sind.
[19.5] Und als die Großen des Königs Hiskia zu Jesaja kamen,
[19.6] sprach Jesaja zu ihnen: So sagt eurem Herrn: So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen mich die Knechte des Königs von Assyrien gelästert haben.
[19.7] Siehe, ich will einen Geist über ihn bringen, daß er ein Gerücht hören und in sein Land zurückziehen wird, und will ihn durchs Schwert fällen in seinem Lande.
[19.8] Und als der Rabschake zurückkam, fand er den König von Assyrien gegen Libna kämpfen, denn er hatte gehört, daß er von Lachisch abgezogen war.
[19.9] Der König von Assyrien hatte nämlich gehört über Tirhaka, den König von Kusch: Siehe, er ist ausgezogen, mit dir zu kämpfen. Da sandte er abermals Boten zu Hiskia und ließ ihm sagen:
[19.10] So sprecht zu Hiskia, dem König von Juda: Laß dich von deinem Gott nicht betrügen, auf den du dich verläßt und sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden.
[19.11] Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern getan haben, daß sie den Bann an ihnen vollstreckten, und du allein solltest errettet werden?
[19.12] Haben die Götter der Völker, die von meinen Vätern vernichtet sind, sie errettet: Gosan, Haran, Rezef und die Leute von Eden, die zu Telassar waren?
[19.13] Wo ist der König von Hamat, der König von Arpad und der König der Stadt Sefarwajim, von Hena und Awa?
[19.14] Als Hiskia den Brief von den Boten empfangen und gelesen hatte, ging er hinauf zum Hause des HERRN und breitete ihn aus vor dem HERRN
[19.15] und betete vor dem HERRN und sprach: HERR, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht.
[19.16] HERR, neige deine Ohren und höre, tu deine Augen auf und sieh und höre die Worte Sanheribs, der hergesandt hat, um dem lebendigen Gott hohnzusprechen.
[19.17] Es ist wahr, HERR, die Könige von Assyrien haben die Völker mit dem Schwert umgebracht und ihre Länder verwüstet
[19.18] und haben ihre Götter ins Feuer geworfen, denn es waren nicht Götter, sondern Werk von Menschenhänden, Holz und Stein; darum haben sie sie vertilgt.
[19.19] Nun aber, HERR, unser Gott, errette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche auf Erden erkennen, daß du, HERR, allein Gott bist.
[19.20] Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia und ließ ihm sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast um Sanheribs willen, des Königs von Assyrien, das habe ich gehört.
[19.21] Das ist's, was der HERR gegen ihn geredet hat: Die Jungfrau, die Tochter Zion, verachtet dich und spottet deiner. Die Tochter Jerusalem schüttelt ihr Haupt hinter dir her.
[19.22] Wen hast du gehöhnt und gelästert? Über wen hast du deine Stimme erhoben? Du hast deine Augen erhoben wider den Heiligen Israels!
[19.23] Du hast den HERRN durch deine Boten verhöhnt und gesagt: Ich bin mit der Menge meiner Wagen auf die Höhen der Berge gestiegen, in den innersten Libanon. Ich habe seine hohen Zedern und auserlesenen Zypressen abgehauen und bin gekommen bis zur äußersten Herberge darin im dichtesten Walde.
[19.24] Ich habe gegraben und getrunken die fremden Wasser und werde austrocknen mit meinen Fußsohlen alle Flüsse Ägyptens. -
[19.25] Hast du nicht gehört, daß ich es lange zuvor bereitet und von Anfang an geplant habe? Nun aber habe ich's kommen lassen, daß du feste Städte zerstörtest zu wüsten Steinhaufen.
[19.26] Und die darin wohnen, wurden ohne Kraft und fürchteten sich und wurden zuschanden. Sie wurden wie das Gras auf dem Felde und wie das grüne Kraut, wie Gras auf den Dächern, das verdorrt, ehe es reif wird.
[19.27] Ich weiß von deinem Aufstehen und Sitzen, deinem Ausziehen und Einziehen, und daß du tobst gegen mich.
[19.28] Weil du denn gegen mich tobst und dein Übermut vor meine Ohren gekommen ist, so will ich dir meinen Ring in deine Nase legen und meinen Zaum in dein Maul und will dich den Weg wieder zurückführen, den du hergekommen bist.
[19.29] Und das sei dir, Hiskia, ein Zeichen: In diesem Jahr iß, was von selber nachwächst, im nächsten Jahr, was auch dann noch wächst, im dritten Jahr sät und erntet und pflanzt Weinberge und eßt ihre Früchte.
[19.30] Und was vom Hause Juda errettet und übriggeblieben ist, wird von neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen.
[19.31] Denn von Jerusalem werden ausgehen, die übriggeblieben sind, und die Erretteten vom Berge Zion. Der Eifer des HERRN Zebaoth wird solches tun.
[19.32] Darum spricht der HERR über den König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen und keinen Pfeil hineinschießen und mit keinem Schild davorkommen und soll keinen Wall gegen sie aufschütten,
[19.33] sondern er soll den Weg wieder zurückziehen, den er gekommen ist, und soll in diese Stadt nicht kommen; der HERR sagt's.
[19.34] Und ich will diese Stadt beschirmen, daß ich sie errette um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
[19.35] Und in dieser Nacht fuhr aus der Engel des HERRN und schlug im Lager von Assyrien hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und als man sich früh am Morgen aufmachte, siehe, da lag alles voller Leichen.
[19.36] So brach Sanherib, der König von Assyrien, auf und zog ab, kehrte um und blieb zu Ninive.
[19.37] Und als er anbetete im Haus seines Gottes Nisroch, erschlugen ihn mit dem Schwert seine Söhne Adrammelech und Sarezer, und sie entkamen ins Land Ararat. Und sein Sohn Asarhaddon wurde König an seiner Statt.


20. Kapitel

Hiskias Krankheit und Genesung

(vgl. 2. Chr 32,24-26; Jes 38,1-8)

[20.1] Zu dieser Zeit wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben.
[20.2] Er aber wandte sein Antlitz zur Wand und betete zum HERRN und sprach:
[20.3] Ach, HERR, gedenke doch, daß ich vor dir in Treue und mit rechtschaffenem Herzen gewandelt bin und getan habe, was dir wohlgefällt. Und Hiskia weinte sehr.
[20.4] Als aber Jesaja noch nicht zum mittleren Hof hinausgegangen war, kam des HERRN Wort zu ihm:
[20.5] Kehre um und sage Hiskia, dem Fürsten meines Volks: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen - am dritten Tage wirst du hinauf in das Haus des HERRN gehen -,
[20.6] und ich will fünfzehn Jahre zu deinem Leben hinzutun und dich und diese Stadt erretten vor dem König von Assyrien und diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
[20.7] Und Jesaja sprach: Bringt her ein Pflaster von Feigen! Und als sie das brachten, legten sie es auf das Geschwür, und er wurde gesund.
[20.8] Hiskia aber sprach zu Jesaja: Was ist das Zeichen, daß mich der HERR gesund machen wird und ich in des HERRN Haus hinaufgehen werde am dritten Tage?
[20.9] Jesaja sprach: Dies Zeichen wirst du vom HERRN haben, daß der HERR tun wird, was er zugesagt hat: Soll der Schatten an der Sonnenuhr zehn Striche vorwärts gehen oder zehn Striche zurückgehen?
[20.10] Hiskia sprach: Es ist leicht, daß der Schatten zehn Striche vorwärts gehe. Das will ich nicht, sondern daß er zehn Striche zurückgehe.
[20.11] Da rief der Prophet Jesaja den HERRN an, und der Herr ließ den Schatten an der Sonnenuhr des Ahas zehn Striche zurückgehen, die er vorwärts gegangen war. (vgl. 2. Chr 32,31; Jes 39)
[20.12] Zu dieser Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, Brief und Geschenke an Hiskia; denn er hatte gehört, daß Hiskia krank gewesen war.
[20.13] Hiskia aber freute sich über die Boten und zeigte ihnen das ganze Schatzhaus, Silber, Gold, Spezerei und das beste Öl und das Zeughaus und alles, was an Schätzen vorhanden war. Es war nichts in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft, was ihnen Hiskia nicht gezeigt hätte.
[20.14] Da kam der Prophet Jesaja zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Leute gesagt? Und woher sind sie zu dir gekommen? Hiskia sprach: Sie sind aus fernen Landen zu mir gekommen, aus Babel.
[20.15] Er sprach: Was haben sie gesehen in deinem Hause? Hiskia sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Hause ist, und es gibt von meinen Schätzen nichts, was ich ihnen nicht gezeigt hätte.
[20.16] Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre des HERRN Wort:
[20.17] Siehe, es kommt die Zeit, daß alles nach Babel weggeführt werden wird, was in deinem Hause ist und was deine Väter gesammelt haben bis auf diesen Tag, und es wird nichts übriggelassen werden, spricht der HERR. a 24,13.14
[20.18] Dazu werden von den Söhnen, die von dir kommen, die du zeugen wirst, einige genommen werden, daß sie Kämmerer seien im Palast des Königs von Babel.
[20.19] Hiskia aber sprach zu Jesaja: Das Wort ist gut, das der HERR geredet hat durch dich; denn er dachte: Es wird doch Friede und Sicherheit sein zu meinen Zeiten.
[20.20] Was mehr von Hiskia zu sagen ist und alle seine tapferen Taten und wie er den Teich und die Wasserleitung gebaut hat, durch die er Wasser in die Stadt geleitet hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[20.21] Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern. Und sein Sohn Manasse wurde König an seiner Statt.


21. Kapitel

Reich Juda: Manasse. Amon

(vgl. 2. Chr 33)

[21.1] Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde; und er regierte fünfundfünfzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hefzi-Bah.
[21.2] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, nach den greulichen Sitten der Heiden, die der HERR vor Israel vertrieben hatte,
[21.3] und baute wieder die Höhen auf, die sein Vater Hiskia zerstört hatte, und richtete dem Baal Altäre auf und machte ein Bild der Aschera, wie Ahab, der König von Israel, getan hatte, und betete alles Heer des Himmels an und diente ihnen.
[21.4] Und er baute Altäre im Hause des HERRN, von dem der HERR gesagt hatte: Ich will meinen Namen zu Jerusalem wohnen lassen,
[21.5] und er baute allem Heer des Himmels Altäre in beiden Vorhöfen am Hause des HERRN.
[21.6] Und er ließ seinen Sohn durchs Feuer gehen und achtete auf Vogelgeschrei und Zeichen und hielt Geisterbeschwörer und Zeichendeuter; so tat er viel von dem, was dem HERRN mißfiel, um ihn zu erzürnen.
[21.7] Er stellte auch das Bild der Aschera, das er gemacht hatte, in das Haus, von dem der HERR zu David und zu seinem Sohn Salomo gesagt hatte: In diesem Hause und in Jerusalem, das ich erwählt habe aus allen Stämmen Israels, will ich meinen Namen wohnen lassen ewiglich,
[21.8] und ich will den Fuß Israels nicht mehr weichen lassen von dem Lande, das ich ihren Vätern gegeben habe, sofern sie alles halten und tun, was ich geboten habe, das ganze Gesetz, das mein Knecht Mose ihnen geboten hat.
[21.9] Aber sie gehorchten nicht, sondern Manasse verführte sie, daß sie es ärger trieben als die Heiden, die der HERR vor Israel vertilgt hatte.
[21.10] Da redete der HERR durch seine Knechte, die Propheten, und sprach:
[21.11] Weil Manasse, der König von Juda, diese Greuel getan hat, die ärger sind als alle Greuel, die die Amoriter getan haben, die vor ihm gewesen sind, und weil er auch Juda sündigen gemacht hat mit seinen Götzen,
[21.12] darum spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will Unheil über Jerusalem und Juda bringen, so daß dem, der es hören wird, beide Ohren gellen sollen.
[21.13] Und ich will an Jerusalem die Meßschnur anlegen wie an Samaria und das Lot wie ans Haus Ahab und will Jerusalem auswischen, wie man Schüsseln auswischt, und will's umstürzen.
[21.14] Und wer von meinem Erbteil übrigbleiben wird, den will ich verstoßen und will sie geben in die Hände ihrer Feinde, daß sie Raub und Beute aller ihrer Feinde werden,
[21.15] weil sie getan haben, was mir mißfällt, und mich erzürnt haben von dem Tage an, da ihre Väter aus Ägypten gezogen sind, bis auf diesen Tag.
[21.16] Auch vergoß Manasse sehr viel unschuldiges Blut, bis Jerusalem ganz voll davon war - außer der Sünde, durch die er Juda sündigen machte, daß sie taten, was dem HERRN mißfiel.
[21.17] Was aber mehr von Manasse zu sagen ist und alles, was er getan hat, und seine Sünde, die er tat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[21.18] Und Manasse legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben im Garten an seinem Hause, im Garten Usas. Und sein Sohn Amon wurde König an seiner Statt.
[21.19] Zweiundzwanzig Jahre alt war Amon, als er König wurde; und er regierte zwei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Meschullemet, eine Tochter des Haruz aus Jotba.
[21.20] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, wie sein Vater Manasse getan hatte,
[21.21] und wandelte ganz in dem Wege, den sein Vater gewandelt war, und diente den Götzen, denen sein Vater gedient hatte, und betete sie an
[21.22] und verließ den HERRN, den Gott seiner Väter, und wandelte nicht im Wege des HERRN.
[21.23] Und seine Großen machten eine Verschwörung gegen Amon und töteten den König in seinem Hause.
[21.24] Aber das Volk des Landes erschlug alle, die die Verschwörung gegen den König Amon gemacht hatten. Und das Volk des Landes machte seinen Sohn Josia zum König an seiner Statt.
[21.25] Was aber Amon mehr getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[21.26] Und man begrub ihn in seinem Grabe im Garten Usas. Und sein Sohn Josia wurde König an seiner Statt.


22. Kapitel

Reich Juda: Josia und die Auffindung des Gesetzbuches

(vgl. 2. Chr 34,1-28)

[22.1] Josia war acht Jahre alt, als er König wurde; und er regierte einunddreißig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jedida, eine Tochter Adajas aus Bozkat.
[22.2] Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, und wandelte ganz in dem Wege seines Vaters David und wich nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken.
[22.3] Und im achtzehnten Jahr des Königs Josia sandte der König den Schreiber Schafan, den Sohn Azaljas, des Sohnes Meschullams, in das Haus des HERRN und sprach:
[22.4] Geh hinauf zu dem Hohenpriester Hilkija, daß er abgebe alles Geld, was zum Hause des HERRN gebracht ist, das die Hüter an der Schwelle gesammelt haben vom Volk,
[22.5] damit man es gebe den Werkmeistern, die bestellt sind im Hause des HERRN, und sie es geben den Arbeitern am Hause des HERRN, damit sie ausbessern, was baufällig ist am Hause,
[22.6] nämlich den Zimmerleuten und Bauleuten und Maurern und denen, die Holz und gehauene Steine kaufen sollen, um das Haus auszubessern;
[22.7] doch daß sie keine Rechnung zu legen brauchten von dem Geld, das ihnen gegeben wird, sondern daß sie auf Treu und Glauben handeln.
[22.8] Und der Hohepriester Hilkija sprach zu dem Schreiber Schafan: Ich habe dies Gesetzbuch gefunden im Hause des HERRN. Und Hilkija gab das Buch Schafan, und der las es.
[22.9] Und der Schreiber Schafan kam zum König und gab ihm Bericht und sprach: Deine Knechte haben das Geld ausgeschüttet, das im Hause des Herrn gesammelt ist, und haben's den Werkmeistern gegeben, die bestellt sind am Hause des HERRN.
[22.10] Dazu sagte der Schreiber Schafan dem König: Der Priester Hilkija gab mir ein Buch. Und Schafan las es vor dem König.
[22.11] Als aber der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriß er seine Kleider.
[22.12] Und der König gebot dem Priester Hilkija und Ahikam, dem Sohn Schafans, und Achbor, dem Sohn Michajas, und Schafan, dem Schreiber, und Asaja, dem Kämmerer des Königs, und sprach:
[22.13] Geht hin und befragt den HERRN für mich, für das Volk und für ganz Juda über die Worte dieses Buches, das gefunden ist; denn groß ist der Grimm des HERRN, der über uns entbrannt ist, weil unsere Väter nicht den Worten dieses Buches gehorcht haben und nicht alles taten, was darin geschrieben ist.
[22.14] Da gingen hin der Priester Hilkija, Ahikam, Achbor, Schafan und Asaja zu der Prophetin Hulda, der Frau Schallums, des Sohnes Tikwas, des Sohnes des Harhas, des Hüters der Kleider, und sie wohnte in Jerusalem im zweiten Bezirk der Stadt; und sie redeten mit ihr.
[22.15] Sie aber sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat:
[22.16] So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil über diese Stätte und ihre Einwohner bringen, alle Worte des Buches, das der König von Juda hat lesen lassen,
[22.17] weil sie mich verlassen und andern Göttern geopfert haben, mich zu erzürnen mit allen Werken ihrer Hände; darum wird mein Grimm gegen diese Stätte entbrennen und nicht ausgelöscht werden.
[22.18] Aber dem König von Juda, der euch gesandt hat, den HERRN zu befragen, sollt ihr sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was die Worte angeht, die du gehört hast:
[22.19] Weil du im Herzen betroffen bist und dich gedemütigt hast vor dem HERRN, als du hörtest, was ich geredet habe gegen diese Stätte und ihre Einwohner, daß sie sollen zum Entsetzen und zum Fluch werden, und weil du deine Kleider zerrissen hast und vor mir geweint hast, so habe ich's auch erhört, spricht der HERR.
[22.20] Darum will ich dich zu deinen Vätern versammeln, damit du mit Frieden in dein Grab kommst und deine Augen nicht sehen all das Unheil, das ich über diese Stätte bringen will. Und sie sagten es dem König wieder.


23. Kapitel

Josia erneuert den Bund mit Gott und schafft den Götzendienst ab

(vgl. 2. Chr 34,29 - 35,25)

[23.1] Und der König sandte hin, und es versammelten sich bei ihm alle Ältesten Judas und Jerusalems.
[23.2] Und der König ging hinauf ins Haus des HERRN und alle Männer Judas und alle Einwohner von Jerusalem mit ihm, Priester und Propheten und alles Volk, klein und groß. Und man las vor ihren Ohren alle Worte aus dem Buch des Bundes, das im Hause des HERRN gefunden war.
[23.3] Und der König trat an die Säule und schloß einen Bund vor dem HERRN, daß sie dem HERRN nachwandeln sollten und seine Gebote, Ordnungen und Rechte halten von ganzem Herzen und von ganzer Seele, um zu erfüllen die Worte dieses Bundes, die geschrieben stehen in diesem Buch. Und alles Volk trat in den Bund.
[23.4] Und der König gebot dem Hohenpriester Hilkija und dem zweitobersten Priester und den Hütern der Schwelle, daß sie aus dem Tempel des HERRN hinaustun sollten alle Geräte, die dem Baal und der Aschera und allem Heer des Himmels gemacht waren. Und er ließ sie verbrennen draußen vor Jerusalem im Tal Kidron und ihre Asche nach Bethel bringen.
[23.5] Und er setzte die Götzenpriester ab, die die Könige von Juda eingesetzt hatten, um auf den Höhen zu opfern in den Städten Judas und um Jerusalem her; auch die dem Baal geopfert hatten, der Sonne und dem Mond und den Planeten und allem Heer am Himmel.
[23.6] Und er ließ das Bild der Aschera aus dem Hause des HERRN bringen hinaus vor Jerusalem an den Bach Kidron und verbrennen am Bach Kidron und zu Staub mahlen und den Staub auf die Gräber des einfachen Volks werfen.
[23.7] Und er brach ab die Häuser der Tempelhurer, die an dem Hause des HERRN waren, in denen die Frauen Gewänder für die Aschera wirkten.
[23.8] Und er ließ kommen alle Priester aus den Städten Judas und machte unrein die Höhen, wo die Priester opferten, von Geba an bis nach Beerscheba und brach ab die Höhe der Feldgeister, die vor dem Tore Joschuas, des Stadtvogts, war zur Linken, wenn man zum Tor der Stadt hineingeht.
[23.9] Doch durften die Priester der Höhen nicht opfern auf dem Altar des HERRN in Jerusalem, sondern aßen ungesäuertes Brot unter ihren Brüdern.
[23.10] Er machte auch unrein das Tofet im Tal Ben-Hinnom, damit niemand seinen Sohn oder seine Tochter dem Moloch durchs Feuer gehen ließe.
[23.11] Und er schaffte die Rosse ab, die die Könige von Juda für den Dienst der Sonne bestimmt hatten am Eingang des Hauses des HERRN, bei der Kammer Netan- Melechs, des Kämmerers, die am Parwarhause war, und die Wagen der Sonne verbrannte er mit Feuer.
[23.12] Und die Altäre auf dem Dach, dem Obergemach des Ahas, die die Könige von Juda gemacht hatten, und die Altäre, die Manasse gemacht hatte in den beiden Vorhöfen des Hauses des HERRN, brach der König ab und ging hin und warf ihren Staub in den Bach Kidron.
[23.13] Auch die Höhen, die östlich von Jerusalem waren, zur Rechten am Berge des Verderbens, die Salomo, der König von Israel, gebaut hatte der Astarte, dem greulichen Götzen von Sidon, und Kemosch, dem greulichen Götzen von Moab, und Milkom, dem greulichen Götzen der Ammoniter, machte der König unrein
[23.14] und zerbrach die Steinmale und hieb die Ascherabilder um und füllte ihre Stätte mit Menschenknochen.
[23.15] Auch den Altar in Bethel, die Höhe, die Jerobeam gemacht hatte, der Sohn Nebats, der Israel sündigen machte, diesen Altar brach er ab, zerschlug seine Steine und machte sie zu Staub und verbrannte das Bild der Aschera.
[23.16] Und Josia wandte sich um und sah die Gräber, die auf dem Berge waren, und sandte hin und ließ die Knochen aus den Gräbern holen und verbrannte sie auf dem Altar und machte ihn unrein nach dem Wort des HERRN, das der Mann Gottes ausgerufen hatte, als er es verkündete.
[23.17] Und er sprach: Was ist das für ein Grabmal, das ich sehe? Und die Leute in der Stadt sprachen zu ihm: Es ist das Grab des Mannes Gottes, der von Juda kam und ausrief, was du getan hast an dem Altar in Bethel.
[23.18] Und er sprach: Laßt ihn liegen, niemand rühre seine Gebeine an! Und so blieben mit seinen Gebeinen auch die Gebeine des Propheten unberührt, der von Samaria gekommen war.
[23.19] Und er entfernte auch alle Heiligtümer auf den Höhen in den Städten Samariens, die die Könige von Israel gemacht hatten, um den HERRN zu erzürnen, und tat mit ihnen, ganz wie er in Bethel getan hatte.
[23.20] Und er ließ alle Priester der Höhen, die dort waren, schlachten auf den Altären und verbrannte Menschengebeine darauf und kam nach Jerusalem zurück.
[23.21] Und der König gebot dem Volk: Haltet dem HERRN, eurem Gott, Passa, wie es geschrieben steht in diesem Buch des Bundes!
[23.22] Denn es war kein Passa so gehalten worden wie dies von der Zeit der Richter an, die Israel gerichtet haben, und in allen Zeiten der Könige von Israel und der Könige von Juda,
[23.23] sondern im achtzehnten Jahr des Königs Josia wurde in Jerusalem dies Passa gehalten dem HERRN.
[23.24] Auch rottete Josia aus alle Geisterbeschwörer, Zeichendeuter, Abgötter und Götzen und alle Greuel, die im Lande Juda und in Jerusalem zu sehen waren, damit er erfüllte die Worte des Gesetzes, die geschrieben standen in dem Buch, das der Priester Hilkija im Hause des HERRN gefunden hatte.
[23.25] Seinesgleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zum HERRN bekehrte, ganz nach dem Gesetz des Mose, und nach ihm kam seinesgleichen nicht auf.
[23.26] Doch kehrte sich der HERR nicht ab von dem Grimm seines großen Zorns, mit dem er über Juda erzürnt war um all der Ärgernisse willen, durch die ihn Manasse erzürnt hatte.
[23.27] Und der HERR sprach: Ich will auch Juda von meinem Angesicht tun, wie ich Israel weggetan habe, und will diese Stadt verwerfen, die ich erwählt hatte, Jerusalem, und das Haus, von dem ich gesagt hatte: Mein Name soll dort sein.
[23.28] Was aber mehr von Josia zu sagen ist und alles, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[23.29] Zu seiner Zeit zog der Pharao Necho, der König von Ägypten, herauf gegen den König von Assyrien an den Strom Euphrat. Und der König Josia zog ihm entgegen, aber Necho tötete ihn in Megiddo, als er ihn sah.
[23.30] Und seine Männer brachten den Toten von Megiddo und führten ihn nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Grabe. Und das Volk des Landes nahm Joahas, den Sohn Josias, und sie salbten ihn und machten ihn zum König an seines Vaters Statt.
[Note: Reich Juda: Joahas. Jojakim][Note: (vgl. 2. Chr 36,1-8)][23.31] Dreiundzwanzig Jahre war Joahas alt, als er König wurde; und er regierte drei Monate zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal, eine Tochter Jirmejas aus Libna.
[23.32] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, wie seine Väter getan hatten.
[23.33] Aber der Pharao Necho legte ihn ins Gefängnis in Ribla im Lande Hamat, damit er nicht mehr in Jerusalem regieren sollte, und legte eine Geldbuße aufs Land von hundert Zentnern Silber und einem Zentner Gold.
[23.34] Und der Pharao Necho machte Eljakim, den Sohn Josias, zum König anstatt seines Vaters Josia und wandelte seinen Namen um in Jojakim. Aber Joahas nahm er und brachte ihn nach Ägypten; dort starb er.
[23.35] Und Jojakim gab das Silber und Gold dem Pharao. Doch legte er eine Steuer auf das Land, um das Geld aufzubringen, auf Befehl des Pharao. Von jedem unter dem Volk des Landes trieb er Silber und Gold ein, je nach seinem Vermögen, um es dem Pharao Necho zu geben.
[23.36] Fünfundzwanzig Jahre alt war Jojakim, als er König wurde; und er regierte elf Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Sebuda, eine Tochter Pedajas aus Ruma.
[23.37] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, wie seine Väter getan hatten.


24. Kapitel

[24.1] Zu seiner Zeit zog herauf Nebukadnezar, der König von Babel, und Jojakim war ihm untertan drei Jahre. Aber er wurde wieder abtrünnig von ihm.
[24.2] Da ließ der HERR über ihn Scharen von Kriegsleuten kommen aus Chaldäa, aus Aram, aus Moab und aus Ammon und sandte sie gegen Juda, daß sie ihn vernichteten nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte durch seine Knechte, die Propheten.
[24.3] Aber das geschah Juda nach dem Wort des HERRN, daß er es von seinem Angesicht täte um der Sünden Manasses willen, die er getan hatte,
[24.4] auch um des unschuldigen Blutes willen, das er vergoß, so daß er Jerusalem mit unschuldigem Blut erfüllte. Das wollte der HERR nicht vergeben.
[24.5] Was aber mehr zu sagen ist von Jojakim und alles, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[24.6] Und Jojakim legte sich zu seinen Vätern, und sein Sohn Jojachin wurde König an seiner Statt.
[24.7] Und der König von Ägypten zog nicht mehr aus seinem Lande; denn der König von Babel hatte ihm alles genommen, was dem König von Ägypten gehörte, vom Bach Ägypten bis an den Strom Euphrat.
[Note: Reich Juda: Jojachin und die erste Wegführung nach Babel][Note: (vgl. 2. Chr 36,9.10)][24.8] Achtzehn Jahre alt war Jojachin, als er König wurde; und er regierte drei Monate zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Nehuschta, eine Tochter Elnatans aus Jerusalem.
[24.9] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, wie sein Vater getan hatte.
[24.10] Zu der Zeit zogen herauf die Kriegsleute Nebukadnezars, des Königs von Babel, gegen Jerusalem und belagerten die Stadt.
[24.11] Und Nebukadnezar kam zur Stadt, als seine Kriegsleute sie belagerten.
[24.12] Aber Jojachin, der König von Juda, ging hinaus zum König von Babel mit seiner Mutter, mit seinen Großen, mit seinen Obersten und Kämmerern. Und der König von Babel nahm ihn gefangen im achten Jahr seiner Herrschaft.
[24.13] Und er nahm von dort weg alle Schätze im Hause des HERRN und im Hause des Königs und zerschlug alle goldenen Gefäße, die Salomo, der König von Israel, gemacht hatte im Tempel des HERRN, wie denn der HERR geredet hatte.
[24.14] Und er führte weg das ganze Jerusalem, alle Obersten, alle Kriegsleute, zehntausend Gefangene und alle Zimmerleute und alle Schmiede und ließ nichts übrig als geringes Volk des Landes.
[24.15] Und er führte weg nach Babel Jojachin und die Mutter des Königs, die Frauen des Königs und seine Kämmerer; dazu die Mächtigen im Lande führte er auch gefangen von Jerusalem nach Babel.
[24.16] Und von den besten Leuten siebentausend und von den Zimmerleuten und Schmieden tausend, lauter starke Kriegsmänner, die brachte der König von Babel gefangen nach Babel.
[24.17] Und der König von Babel machte Mattanja, Jojachins Oheim, zum König an seiner Statt und wandelte seinen Namen um in Zedekia.
[Note: Reich Juda: Zedekia letzter König. Zerstörung Jerusalems. Wegführung nach][Note: Babel][Note: (vgl. 2. Chr 36,11-21; Jer 52,1-30)][24.18] Einundzwanzig Jahre alt war Zedekia, als er König wurde; und er regierte elf Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal, eine Tochter Jirmejas aus Libna.
[24.19] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, wie Jojakim getan hatte.
[24.20] Denn so geschah es mit Jerusalem und Juda um des Zornes des HERRN willen, bis er sie von seinem Angesicht wegstieß.


25. Kapitel

[25.1] Und Zedekia wurde abtrünnig vom König von Babel. Im neunten Jahr seiner Herrschaft, am zehnten Tag des zehnten Monats, zog heran Nebukadnezar, der König von Babel, mit seiner ganzen Macht gegen Jerusalem, und sie belagerten die Stadt und bauten Bollwerke um sie her.
[25.2] So wurde die Stadt belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia.
[25.3] Aber am neunten Tage des vierten Monats wurde der Hunger stark in der Stadt, so daß das Volk des Landes nichts mehr zu essen hatte.
[25.4] Da brach man in die Stadt ein. Und der König und alle Kriegsmänner flohen bei Nacht durch das Tor zwischen den zwei Mauern auf dem Wege, der zu dem Garten des Königs geht. Aber die Chaldäer lagen um die Stadt. Und der König floh zum Jordantal hin.
[25.5] Aber die Kriegsleute der Chaldäer jagten dem König nach, und sie holten ihn ein im Jordantal von Jericho, und alle Kriegsleute, die bei ihm waren, zerstreuten sich von ihm.
[25.6] Die Chaldäer aber nahmen den König gefangen und führten ihn hinauf zum König von Babel nach Ribla, und sie sprachen das Urteil über ihn.
[25.7] Und sie erschlugen die Söhne Zedekias vor seinen Augen und blendeten Zedekia die Augen und legten ihn in Ketten und führten ihn nach Babel.
[25.8] Am siebenten Tage des fünften Monats, das ist das neunzehnte Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, als Feldhauptmann des Königs von Babel nach Jerusalem
[25.9] und verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle Häuser in Jerusalem; alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer.
[25.10] Und die ganze Heeresmacht der Chaldäer, die dem Obersten der Leibwache unterstand, riß die Mauern Jerusalems nieder.
[25.11] Das Volk aber, das übrig war in der Stadt, und die zum König von Babel abgefallen waren und was übrig war von den Werkleuten, führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, weg;
[25.12] aber von den Geringen im Lande ließ er Weingärtner und Ackerleute zurück.
[25.13] Die kupfernen Säulen am Hause des HERRN und die Gestelle und das kupferne Meer, das am Hause des HERRN war, zerbrachen die Chaldäer und brachten das Kupfer nach Babel.
[25.14] Und die Töpfe, Schaufeln, Messer, Löffel und alle kupfernen Gefäße, die man beim Opferdienst brauchte, nahmen sie weg.
[25.15] Dazu nahm der Oberste der Leibwache die Pfannen und Becken, alles, was golden und silbern war,
[25.16] die beiden Säulen, das Meer und die Gestelle, die Salomo gemacht hatte für das Haus des HERRN. Das Kupfer aller dieser Gefäße aber war nicht zu wägen.
[25.17] Achtzehn Ellen hoch war eine Säule, und ihr Knauf darauf war auch aus Kupfer und drei Ellen hoch, und das Gitterwerk und die Granatäpfel an dem Knauf umher, alles war aus Kupfer. Genauso war auch die andere Säule mit ihrem Gitterwerk.
[25.18] Und der Oberste der Leibwache nahm den obersten Priester Seraja und Zefanja, den zweitobersten Priester, und die drei Hüter an der Schwelle
[25.19] und aus der Stadt einen Kämmerer, der über die Kriegsmänner gesetzt war, und fünf Männer, die stets vor dem König waren, die sich in der Stadt fanden, und den Schreiber des Feldhauptmanns, der das Volk des Landes zum Heere aufbot, und sechzig Mann vom Volk des Landes, die in der Stadt sich fanden, -
[25.20] diese alle nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und brachte sie zum König von Babel nach Ribla.
[25.21] Und der König von Babel schlug sie tot in Ribla im Lande Hamat. So wurde Juda weggeführt aus seinem Lande.
[Note: Gedalja als Statthalter][Note: (vgl. Jer 40,5 - 41,3)][25.22] Aber über das Volk, das übrig war im Lande Juda, das Nebukadnezar, der König von Babel, übriggelassen hatte, setzte er Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans.
[25.23] Als nun alle Hauptleute des Kriegsvolkes und ihre Männer hörten, daß der König von Babel Gedalja eingesetzt hatte, kamen sie zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Jismael, der Sohn Netanjas, und Johanan, der Sohn Kareachs und Seraja, der Sohn Tanhumets, der Netofatiter, und Jaasanja, der Sohn eines Maachatiters, samt ihren Männern.
[25.24] Und Gedalja schwor ihnen und ihren Männern und sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht vor den Chaldäern; bleibt im Lande und seid dem König von Babel untertan, so wird's euch gut gehen.
[25.25] Aber im siebenten Monat kam Jismael, der Sohn Netanjas, des Sohnes Elischamas, von königlichem Geschlecht, und zehn Männer mit ihm und schlugen Gedalja tot, dazu die Judäer und Chaldäer, die bei ihm waren in Mizpa.
[25.26] Da machte sich das ganze Volk auf, klein und groß, und die Obersten des Kriegsvolkes und zogen nach Ägypten; denn sie fürchteten sich vor den Chaldäern.
[Note: Jojachin wird begnadigt][Note: (vgl. Jer 52,31-34)][25.27] Aber im siebenunddreißigsten Jahr, nachdem Jojachin, der König von Juda, weggeführt war, am siebenundzwanzigsten Tage des zwölften Monats ließ Ewil- Merodach, der König von Babel, im ersten Jahr seiner Herrschaft Jojachin, den König von Juda, aus dem Kerker kommen
[25.28] und redete freundlich mit ihm und setzte seinen Sitz über die Sitze der Könige, die bei ihm waren zu Babel.
[25.29] Und Jojachin legte die Kleider seiner Gefangenschaft ab, und er aß alle Tage bei dem König sein Leben lang.
[25.30] Und es wurde ihm vom König sein ständiger Unterhalt bestimmt, den man ihm gab an jedem Tag sein ganzes Leben lang.


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